Vonovia und Deutsche Wohnen
Größter deutscher Wohnungskonzern forciert feindliche Übernahme
Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia treibt die feindliche Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen mit Macht voran. Jetzt stellten sich die Anteilseigner auf einer außerordentlichen Hauptversammlung hinter die Pläne.
Vonovia-Chef Buch, Vorstandskollegen: Freude über den Abstimmungserfolg
Foto: Monika Skolimowska/ dpa
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia hat für seinen Plan zur feindlichen Übernahme der Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen eine wichtige Hürde genommen. Die Aktionäre des Konzerns gaben auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Düsseldorf grünes Licht für eine Kapitalerhöhung, mit der Vonovia einen Großteil des Kaufpreises für den Rivalen bezahlen will. Der Konzern wolle nun sehr zeitnah sein Kaufangebot vorlegen.
Insgesamt stimmten auf der Hauptversammlung mehr als 78 Prozent des anwesenden Kapitals der Kapitalerhöhung zu und machten damit den Weg für das Kaufangebot frei. Notwendig gewesen wäre eine Zustimmungsquote von 75 Prozent.
Vonovia-Chef Rolf Buch hatte zuvor an die Aktionäre appelliert, dem Vorstand grünes Licht für seine Übernahmepläne zu geben. Trotz aller Abwehrversuche des Frankfurter Konkurrenzunternehmens mache der Kauf Sinn. Die Deutsche Wohnen hatte am Freitag überraschend für rund 1,2 Milliarden Euro mehr als 10.000 Wohnungen vom kleineren Rivalen, der Immobilienagentur Patrizia, gekauft - wohl auch, um damit die Übernahmepläne zu torpedieren. Buch betonte, die Akquisitionskriterien der Vonovia würden aber auch nach dem überraschenden Deal erfüllt.
Vonovia will rund 14 Milliarden Euro für den Konkurrenten bezahlen. Vonovia-Chef Buch erwartet durch den Zusammenschluss Einsparungen in Höhe von rund 84 Millionen Euro - unter anderem durch Kostenvorteile bei Verwaltung und Instandhaltung der Gebäude. Das Management der Deutsche Wohnen lehnt die Übernahme vehement ab.