Prognose Inflation bremst deutsche Wirtschaft aus

Die steigenden Preise werfen ihre Schatten voraus: Forscher gehen von einem schwächeren Wirtschaftswachstum in Deutschland dieses Jahr aus. Ihre Prognose: 1,1 Prozent.
Baustelle (in Mecklenburg-Vorpommern)

Baustelle (in Mecklenburg-Vorpommern)

Foto: Jens Büttner/ dpa

Deutschlands Wirtschaft soll dieses Jahr nach Einschätzung von Konjunkturforschern nur um 1,1 Prozent wachsen. Diese Prognose hat das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) veröffentlicht. Für das kommende Jahr gehen die Forscher von 1,6 Prozent aus. Zum Vergleich: 2016 war die deutsche Wirtschaft um 1,9 Prozent gewachsen.

Damit beurteilt das Hamburger Institut die Lage hierzulande deutlich schlechter als die Bundesregierung. Das Kabinett geht für 2017 von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent aus. Der leichte Wachstumsrückgang sei allerdings nicht Folge einer "sich eintrübenden wirtschaftlichen Perspektive", sondern auf die geringere Zahl von Arbeitstagen im Jahr 2017 zurückzuführen, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht.

Die Hamburger Forscher begründen ihre schwächere Prognose vielschichtiger. So würden mit dem abflauenden Flüchtlingsstrom die Konsumausgaben des Staates nicht mehr so stark steigen. Die steigende Inflation dämpfe zudem die Kaufkraft der Verbraucher und damit den privaten Konsum.

Die Unternehmen würden angesichts der politischen Unsicherheiten ihre Investitionen nur noch vorsichtig ausweiten, heißt es weiter. Und schließlich würden die Importe bei mäßiger Weltkonjunktur wohl auch 2017 stärker steigen als die Exporte, so dass von dieser Seite erneut ein negativer Wachstumsbeitrag wahrscheinlich sei.

man/dpa-AFX
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