Bericht über Dieselskandal Audi-Techniker klagen gegen Entlassung

Audi-Auspuff
Foto: Christoph Schmidt/ dpaDer Stuhl von Audi-Chef Rupert Stadler wackelt bereits, nun hat der Chef des tief im Sumpf des Abgasskandals steckenden Autokonzerns offenbar neuen Ärger: Audi ist laut einem Bericht von dreien wegen des Dieselskandals gefeuerten Führungskräften verklagt worden. Bei dem Streit gehe es um die Verantwortung für offenbar manipulierte Schadstoffwerte beim Abgasausstoß, meldet das "Handelsblatt ".
Während Audi demnach vor allem die Technikerebene in der Pflicht sieht, sähen sich die Entlassenen als Bauernopfer zugunsten des Vorstands. Außer mit dem entlassenen Chef der Motorenentwicklung, Ulrich Weiß, streitet der Ingolstädter Konzern dem Bericht zufolge auch mit den Ex-Führungskräften Giovanni P. und Carsten N. Alle drei hätten vor dem Arbeitsgericht Heilbronn gegen ihren Rausschmiss geklagt.
"Herr P. hat im März 2017 Klage eingereicht. Sein Verfahren ruht derzeit. In der Sache N. gegen Audi wurde bereits zur Güte verhandelt", sagte eine Gerichtssprecherin dem Blatt. Dennoch sei am 18. Oktober ein Kammertermin in der Sache angesetzt. Audi habe bestätigt, dass es die Verfahren gibt - wollte sie aber nicht kommentieren. Die Anwälte der drei äußerten sich laut "Handelsblatt" ebenfalls nicht dazu.
Für zusätzliche Brisanz sorgen die laufenden strafrechtlichen Ermittlungen in der Sache. Ex-Audi-Manager P. sitzt seit Kurzem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München II wirft ihm und anderen Managern nach SPIEGEL-Informationen Betrug und unlautere Werbung vor.
P.s Verteidiger hatte angekündigt, dass sein Mandant in dem Strafverfahren umfassend aussagen will. "Aus unserer Sicht ist es wichtig zu betonen, dass unser Mandant Techniker war. Die Entscheidungen wurden auf höherer Ebene getroffen", bekräftigte P.s Anwalt laut "Handelsblatt".