Bankenrettung Finanzministerium hält Düsselhyp-Notlage für Einzelfall

Im Sog der Hypo Alpe Adria: Durch die Abwicklung der österreichischen Krisenbank ist die Düsseldorfer Hypothekenbank in Bedrängnis geraten. Weitere deutsche Banken sieht das Finanzministerium aber nicht in Gefahr.
Logo der Düsseldorfer Hypothekenbank: Akute Risiken beseitigt

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Foto: Martin Gerten/ dpa

Berlin - Die Düsseldorfer Hypothekenbank (Düsselhyp) ist zum zweiten Mal innerhalb von knapp sieben Jahren von den privaten Banken gerettet worden. Grund sind ausfallgefährdete Anleihen der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria. Dass im Sog der österreichischen Krisenbank weitere Finanzinstitute in Not geraten könnten, glaubt das Bundesfinanzministerium aber nicht.

Bei der Düsseldorfer Hypothekenbank gehe es um einen Einzelfall, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag. Dieser sei von den Privatbanken "in überzeugender Weise" gelöst worden.

Der gemeinsame Einlagensicherungsfonds der Privatbanken hatte am Sonntag eine Garantie für die Düsselhyp abgegeben. Der Bundesverband deutscher Banken teilte mit, der Fonds schirme die problematischen Anleihen ab, "um die akuten Risiken zu beseitigen". Ziel sei die Übernahme der Düsselhyp durch den Einlagensicherungsfonds und ihre Fortführung. Für die Kunden der Bank habe dies keine Auswirkungen, betonte ein Verbandssprecher.

Düsselhyp zum zweiten Mal gerettet

Ausgelöst wurde die aktuelle Krise der Düsselhyp durch die Turbulenzen um die einstige österreichische Skandalbank Hypo Alpe Adria. Die Regierung in Wien hatte Anfang März beschlossen, die "Bad Bank" der Hypo Alpe Adria namens Heta abzuwickeln und dabei sämtliche Schuldenzahlungen zu stoppen.

Die Düsseldorfer Hypothekenbank hatte Ende 2013 Hypo-Papiere mit einem Volumen von 348 Millionen Euro im Bestand. Es ist bereits das zweite Mal, dass der Fonds der Bank unter die Arme greifen muss. Die Düsseldorfer Hypothekenbank war bereits in der Finanzkrise an den Abgrund geraten und im April 2008 von der Einlagensicherung gerettet worden.

Die Düsseldorfer Hypothekenbank hat kein klassisches Privatkundengeschäft, sondern konzentriert sich auf die Finanzierung von gewerblichen Immobilien in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Spanien. Früher gehörte auch die Staatsfinanzierung zu ihrem Geschäftsmodell.

bos/dpa/Reuters
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