Europaweite Razzia Anleger um 16 Millionen Euro betrogen

Prozessakten der Staatsanwaltschaft Düsseldorf
Foto: imago imagesEine Bande betrügerischer Aktienverkäufer soll mehr als 400 Anleger um über 16 Millionen Euro betrogen haben. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat in diesem Zusammenhang mehr als einhundert Objekte in Deutschland, Griechenland, Österreich, Liechtenstein und in der Schweiz gleichzeitig durchsucht. Vier Haftbefehle, davon einer in Griechenland, seien vollstreckt und zahlreiche Beweismittel sichergestellt worden.
Das Verfahren soll Bezüge zum Verfahren um das sogenannte "Hawala-Banking" haben, bei dem es gleichzeitig Durchsuchungen gab. Dabei soll eine "international agierende kriminelle Vereinigung" mit Millionenüberweisungen in die Türkei Geldwäsche im großen Stil betrieben haben.
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt bereits seit zwei Jahren wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges und der Marktmanipulation gegen 50 Beschuldigte, teilte die Oberstaatsanwaltschaft Düsseldorf mit. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) sei an den Ermittlungen beteiligt.
Es bestehe der Verdacht, dass mehrere bandenmäßig strukturierte Organisationen dabei wertlose Wertpapiere "zum Leben erweckt" und den Aktiengesellschaften einen Geschäftszweck "angedichtet" hätten, um das Interesse potenzieller Anleger zu wecken. Die Betrüger hätten den Wert der Aktien teilweise durch Käufe manipuliert. Die wertlosen Aktien seien von Callcentern beworben und vertrieben worden. Anlegern, die die wertlosen Papiere bereits erworben hatten, wurden vermeintlich lukrative Tauschangebote gemacht, um sie zu weiteren Geldanlagen zu bewegen.
Durch Geldwäsche und andere Finanztransaktionen sei die Herkunft der Beute verschleiert worden. Anschließend wurde die Beute an die Bandenmitglieder verteilt.
Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, macht die Staatsanwaltschaft zu der Identität der beschuldigten Personen, den Unternehmen und Wertpapieren zurzeit keine Angaben.