Drittgrößte Bank Deutschlands DZ Bank und WGZ Bank fusionieren

Die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken bekommen eine neue Zentralbank: DZ Bank und WGZ Bank schließen sich zum drittgrößten Geldinstitut des Landes zusammen.
Eine Fahne der DZ Bank in Frankfurt am Main

Eine Fahne der DZ Bank in Frankfurt am Main

Foto: Arne Dedert/ dpa

Der größte Bankenzusammenschluss in Deutschland seit sechs Jahren ist besiegelt: 99,99 Prozent der DZ-Bank-Eigentümer stimmten auf der Hauptversammlung für die Fusion mit dem Schwesterinstitut WGZ Bank.

"Das ist ein historischer Tag für die genossenschaftliche Finanzgruppe und ein guter Tag für den Finanzplatz Deutschland", sagte DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch. Er soll auch das fusionierte Institut führen, WGZ-Chef Hans-Bernd Wolberg wird sein Stellvertreter.

Bei der Fusion, der die WGZ-Aktionäre bereits am Dienstag zugestimmt hatten, handelt es sich um die größte Verschmelzung von Banken in der Bundesrepublik seit der mehrheitlichen Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank 2010.

Nach mehreren erfolglosen Fusionsversuchen in den vergangenen Jahren soll das neue Zentralinstitut unter dem Namen "DZ Bank. Die Initiativbank" am 1. August an den Start gehen. Sie wird damit Zentralbank für gut 1000 Volks- und Raiffeisenbanken.

Gemessen an der Bilanzsumme von gut 500 Milliarden Euro entsteht das drittgrößte Institut in Deutschland nach Deutscher Bank und Commerzbank. Das Bundeskartellamt hat bereits grünes Licht gegeben.

700 Vollzeitstellen weniger

Durch die Fusion werde die genossenschaftliche Finanzgruppe effizienter und könne besser auf die Herausforderungen durch Niedrigzinsen, Regulatorik und Digitalisierung reagieren, sagte Uwe Fröhlich, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken.

Die EZB habe die Fusion konstruktiv und pragmatisch begleitet, lobte Kirsch, der den fusionierten Konzern führen wird. DZ und WGZ Bank waren wegen des Zusammenschlusses dieses Jahr beispielsweise vom EZB-Stresstest ausgenommen, müssen diesen allerdings 2017 nachholen.

Streitigkeiten im Rahmen der Fusion gibt es mit den Arbeitnehmern. Die Gewerkschaft Ver.di fordert einen Haustarifvertrag, was die DZ Bank ablehnt. Eine Einigung ist keine Voraussetzung für die Umsetzung der Fusion. Beim Zusammenschluss sollen rund 700 Vollzeitstellen wegfallen. Insgesamt peilt der Konzern Einsparungen von 100 bis 150 Millionen Euro pro Jahr an.

sun/dpa/Reuters
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