Reaktion auf Lungenerkrankungen Massachusetts verbietet Verkauf von E-Zigaretten

Die Angst vor Risiken durch E-Zigaretten wächst. Nachdem in den USA Hunderte Nutzer auf mysteriöse Weise erkrankt sind, hat nun der erste Bundesstaat ein Verkaufsverbot für alle Produkte verhängt.
Mann mit E-Zigarette in den USA (Archivbild): Atemprobleme und Brustschmerz

Mann mit E-Zigarette in den USA (Archivbild): Atemprobleme und Brustschmerz

Foto: Robert F. Bukaty/AP/dpa

Der republikanische Gouverneur Charlie Baker sprach von einem Gesundheitsnotstand: Nachdem in den USA Hunderte Menschen nach dem Konsum von E-Zigaretten lungenkrank geworden sind, hat der US-Bundesstaat den Verkauf von entsprechenden Produkten vorerst vollständig verboten.

Baker sagte, das Verbot in dem Bundesstaat im Nordosten der USA gelte bis zum 25. Januar. Jetzt solle geprüft werden, was die Menschen krank mache und wie solche Produkte besser reguliert werden könnten, um die Gesundheit der Menschen zu schützen, sagte Baker. In dem Bundesstaat gibt es der Nachrichtenagentur AP zufolge bislang mehr als 60 Verdachtsfälle.

Massachusetts ist der erste US-Bundesstaat, der alle E-Zigaretten verbietet. Die Staaten Michigan und New York hatten kürzlich bereits ein Verbot von aromatisierten E-Zigaretten angekündigt. Elektrozigaretten mit süßlichen oder nach Menthol schmeckenden Zusatzstoffen sind besonders bei jungen Leuten sehr beliebt. Auch in Deutschland wächst die Kritik an E-Zigaretten. Erst vergangene Woche hatte ein Gericht dem Hersteller Juul bis auf Weiteres untersagt, seine Kartuschen in Deutschland zu vertreiben.

SPIEGEL ONLINE

In den vergangenen Wochen sind in den USA Hunderte Menschen nach dem Konsum von E-Zigaretten erkrankt. Mehrere Patienten starben. Bislang ist unklar, was zu den Lungenerkrankungen führt. Auffällig ist, dass den in den USA im Verdacht stehenden Produkten häufig Vitamin E oder Cannabisöl zugesetzt wurde. Beides ist in Deutschland jedoch verboten. Lesen Sie hier mehr: Wie gefährlich sind E-Zigaretten?

In den USA waren Gesundheitsbehörden im Juli erstmals auf eine Häufung von Fällen schwerer Lungenerkrankungen bei Nutzern von E-Zigaretten aufmerksam geworden. Die Betroffenen leiden unter Symptomen wie starken Atemproblemen und Brustschmerz, viele müssen künstlich beatmet werden. Die US-Regierung hat ein landesweites Verbot von E-Zigaretten mit Aromastoffen angekündigt.

Elektrische Zigaretten, bei denen nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft wird, haben in den USA und in vielen anderen Ländern in den vergangenen Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen. Die Behörden sehen den Trend mit Sorge, zumal bislang wenig über die gesundheitlichen Gefahren bekannt ist. Befürworter der E-Zigarette argumentieren, sie sei deutlich weniger gesundheitsschädlich als herkömmliche Zigaretten und könne Rauchern dabei helfen, von der Tabaksucht loszukommen.

apr/AFP/AP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten