Statistisches Bundesamt Einzelhandel steigerte 2021 Umsatz trotz Pandemie

Geschlossene Läden Anfang 2021, ein Weihnachtsgeschäft unter 2G-Auflagen – trotzdem hat der Einzelhandel vergangenes Jahr mehr umgesetzt als noch 2020. Doch längst nicht alle Händler profitierten.
Paketbote vor Weihnachten in München: Ein Drittel mehr Umsätze online als vor der Pandemie

Paketbote vor Weihnachten in München: Ein Drittel mehr Umsätze online als vor der Pandemie

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Sven Hoppe / dpa

Die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler in Deutschland haben trotz Coronabeschränkungen vergangenes Jahr einen Umsatzrekord verzeichnet. Die Einnahmen wuchsen um 3,1 Prozent zum bisherigen Rekordjahr 2020, wie es in einer Mitteilung  des Statistischen Bundesamts auf Basis der vorliegenden Ergebnisse für die ersten elf Monate heißt.

Preisbereinigt blieb ein Plus von 0,9 Prozent übrig. Allerdings lief es längst nicht überall rund. So habe etwa der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren auch im zweiten Jahr der Coronakrise Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Dagegen wuchs das boomende Onlinegeschäft des Einzelhandels erneut zweistellig.

Zwar lief es im November auch im Internet trotz Rabattaktionen wie Black Friday und Cyber Monday weniger rund – hier verzeichnete der Internet- und Versandhandel ein reales Umsatzminus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Insgesamt lag der Umsatz der Branche online im vergangenen Jahr aber 30,3 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020.

Verbraucher zeigen sich weniger beeindruckt von neuer Coronawelle

Belastet wurden die Händler zuletzt von verschärften Coronaregeln. Mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs wie Supermärkten und Drogerien durften in den vergangenen Wochen wegen der vierten Pandemiewelle nur Geimpfte oder Genesene (2G) die Läden betreten. Vielerorts gehen Händler juristisch dagegen vor.

Hinzu kommt: Die Branche wird von Lieferproblemen geplagt. Ausgerechnet in der umsatzstarken Zeit vor Weihnachten klagten fast 82 Prozent der Einzelhändler, nicht alle Produkte anbieten zu können. Besonders elektronische Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik waren knapp.

Dennoch reichte es zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts zu einem Umsatzwachstum: Im November nahmen die Einzelhändler real 0,6 Prozent mehr ein als im Vormonat. Ökonomen hatten hier mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet. »Die heftige Coronawelle und die hohe Inflationsrate sind Verbrauchern weniger aufs Gemüt geschlagen als gedacht«, sagte dazu der Chefvolkswirt der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger.

apr/Reuters
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