Elektrooffensive Mercedes sucht 3000 Softwareingenieure

Softwarezentrum von Mercedes-Benz: »Bei Fahrzeugsoftware wollen wir ganz vorne mitspielen«
Foto: Mercedes-Benz Ag · Communication / dpaMercedes-Benz will seine Rolle als Technologieführer der Branche gegen Newcomer wie Tesla oder BYD verteidigen. Weltweit sucht der Konzern dafür rund 3000 Softwareentwickler zur Verstärkung. In Sindelfingen südwestlich von Stuttgart entwickeln bereits rund 1100 Beschäftigte Software. An diesem Standort seien bereits rund 700 zusätzliche Stellen besetzt worden, wie Mercedes-Vorstand Markus Schäfer anlässlich der Eröffnung des dortigen Softwarezentrums am Freitag sagte. Der Autobauer investierte demnach über 200 Millionen Euro.
»Bei Fahrzeugsoftware wollen wir ganz vorne mitspielen«, sagte Schäfer, der als sogenannter Chief Technology Officer verantwortlich ist für Entwicklung und Einkauf. Er nannte als Beispiel das Entwickeln von selbstfahrenden Autos.
Für die Softwarespezialisten in Sindelfingen wurden Schäfer zufolge mit dem Betriebsrat neue Arbeitszeitmodelle vereinbart. Experten seien weltweit sehr gefragt. Eine Entwicklerin oder ein Entwickler könne beispielsweise mittags nach Hause gehen und dann später wiederkommen. Inklusive der Neueinstellungen wolle Mercedes im weltweiten Verbund auf rund 10.000 Softwarespezialisten kommen. Wichtige Standorte sind auch Indien, China und die USA.
»Das Automobil ist das komplizierteste Produkt, wenn es um Software geht«, sagte Schäfer. Der Hersteller setzt in dem Bereich auf ein eigenes Betriebssystem namens MB.OS.
Technische Herausforderungen in den kommenden Jahren sind das Elektrifizieren und Digitalisieren von Autos. Nach den Worten von Vorstandschef Ola Källenius bieten selbstfahrende Auto ein großes Potenzial. Der Hersteller will hochautomatisiertes Fahren in Serien-Luxuslimousinen der S-Klasse ermöglichen.