Streit bei Elektronikkette Media-Saturn-Gründer löscht umstrittene Stellenanzeige

"Streit ist geil" ist derzeit offenbar das Motto bei Media-Saturn: Nun will Media-Markt-Gründer Kellerhals zumindest eine Stellenanzeige für den Chefposten der Elektronikkette zurückziehen, die Streit mit dem Metro-Konzern ausgelöst hatte.
Horst Norberg, Ex-Chef von Media-Saturn: Kellerhals zieht Anzeige zurück

Horst Norberg, Ex-Chef von Media-Saturn: Kellerhals zieht Anzeige zurück

Foto: Marc Tirl/ picture alliance / dpa

Ingolstadt - Im Machtkampf bei Europas größtem Elektrogerätehändler Media-Saturn gibt es zwischen den Eigentümern zumindest in einem Punkt eine Einigung: Firmengründer Erich Kellerhals hat eine Stellenanzeige aus dem Netz genommen, in der er nach einem Nachfolger für den mittlerweile zurückgetretenen Firmenchef Horst Norberg gesucht hatte. Wie das Landgericht Ingolstadt mitteilte, einigte er sich darauf mit dem Mehrheitseigner Metro   außergerichtlich.

Media-Markt-Gründer Kellerhals, der noch etwa 22 Prozent am heutigen Mutterkonzern Media-Saturn hält, war in den vergangenen Monaten immer stärker auf Distanz zu seinem Manager Norberg gegangen. Höhepunkt der Auseinandersetzung war die Stellenanzeige für die Nachfolge des noch im Amt befindlichen Norberg. Diese hatte den Metro-Konzern provoziert, der mehr als 75 Prozent an Media-Saturn hält.

Aber auch mit dem kommissarischen Media-Saturn-Chef Pieter Haas ist Kellerhals nicht einverstanden. Sein Versuch, Haas abzusetzen, scheiterte in der vergangenen Woche. Haas ist Metro-Vorstand und war nach Ingolstadt entsandt worden, um die noch von Norberg angestoßene Neuausrichtung der Elektronikkette voranzutreiben.

Nach einem Zeitungsbericht sieht Kellerhals in dieser Doppelfunktion von Haas einen Interessenkonflikt , denn die Metro sei über die Elektrosparten ihrer Töchter Kaufhof und Real ein Konkurrent von Media-Saturn. Kellerhals hat auch eine einstweilige Verfügung beantragt, mit der er Haas seine Tätigkeit bei Media-Saturn untersagen lassen will. Darüber will das Landgericht Ingolstadt am 22. Juli verhandeln. Die Metro und Kellerhals streiten seit Längerem auch vor Gericht darüber, wer das Sagen bei Media-Saturn hat.

ade/dpa
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