Elektronikriese in Nöten Erdbeben und Datenleck kosten Sony Milliarden

Sony-Firmenzentrale in Tokio: Nettoverlust von umgerechnet 2,25 Milliarden Euro
Foto: Kimimasa Mayama/ dpaTokio - Das Erdbeben und der Datenklau machen Sony schwer zu schaffen: Für das abgelaufene Geschäftsjahr hat der Konzern einen Milliardenverlust angekündigt - bisher war er von einem Gewinn ausgegangen.
Für den Turnus 2010/2011 revidierte der Konzern am Montag seine Prognose auf einen Nettoverlust von umgerechnet 2,25 Milliarden Euro. Bislang hatte Sony mit Gewinn von gut 600 Millionen Euro gerechnet.
Als Gründe nennt der Konzern vor allem die Folgen des verheerenden Erdbebens und des darauffolgenden Tsunamis sowie das Datenleck im Netzwerk seiner Spielkonsole Playstation.
100 Millionen Datensätze geklaut
Das Beben hatte zu erheblichen Schäden an Sonys Fabriken im Nordosten des Landes geführt - die Lieferkette war wochenlang unterbrochen. Zudem brach die heimische Nachfrage ein. Die Kosten im Zusammenhang mit der Naturkatastrophe bezifferte Sony für das laufende Geschäftsjahr auf 1,3 Milliarden Euro.
Der Datenklau werde das Unternehmen gut 1,2 Milliarden Euro kosten. Kriminelle hatten mehr als 100 Millionen Datensätze aus Sony-Netzwerken entwendet. Geklaut wurden Namen, E-Mail-Adressen, Passwörter und Geburtsdaten der Nutzer, vielleicht sogar Details zu Kreditkarten. Das Online-Netzwerk der Playstation musste wochenlang abgeschaltet werden - was für großen Unmut bei der Spieler-Community führte. Sicherheitsexperten werfen Sony "Schlamperei" und "hilflose Informationspolitik" vor.
Die bisherige Prognose für das alte Geschäftsjahr hatte der Konzern vor der Naturkatastrophe vom 11. März abgegeben.