Kampf gegen verbotene Inhalte Macron ringt Twitter-Chef Musk ein Versprechen ab
Bei seinem Besuch in den USA hat der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem neuen Twitter-Chef und Techmilliardär Elon Musk über die Moderation des sozialen Netzwerks gesprochen. Macron twitterte, er sei am Nachmittag mit Musk zusammengekommen und habe mit ihm eine »klare und ehrliche Diskussion« geführt.
Musk habe sich dazu bekannt, gegen terroristische und gewalttätige extremistische Inhalte vorzugehen und Kinder online besser zu schützen, schrieb Macron. Der Unternehmer reagierte kurz, auf Französisch, mit einem »Absolument«.
Twitter will schnell und aggressiv gegen Hass reagieren
Seit Musks Übernahme von Twitter gibt es verbreitete Sorgen, dass unter seiner Führung und nach dem von ihm durchgeführten großen Stellenabbau mehr Hassrede und Beschimpfungen auf der Plattform landen könnten. Forscher hatten zudem seit der Ankündigung einer Amnestie für ehemals gesperrte Twitter-Konten durch Musk eine starke Zunahme von Hassreden verzeichnet. Musk hatte solche Sorgen selbst mit wiederkehrender Kritik ausgelöst, indem er behauptete, Twitter habe zu sehr die Redefreiheit auf der Plattform eingeschränkt.
In line with our ambition for decarbonizing and reindustrializing France and Europe, with @elonmusk we exchanged on future green industrial projects, such as manufacturing of electric vehicles and batteries. pic.twitter.com/uolbo1mTzg
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) December 2, 2022
Um mit der Moderation auf Twitter künftig nachzukommen, will das Unternehmen in Zukunft mehr auf Technik setzen. »Das Wichtigste, was sich geändert hat, ist, dass das Team jetzt ermächtigt ist, so schnell und aggressiv wie möglich zu handeln«, sagte die neue Twitter-Chefin für Vertrauen und Sicherheit, Ella Irwin, diese Woche in einem Interview mit Reuters. Laut Irwin will Twitter konkret die Automatisierung vorantreiben, anstatt sich auf zeit- und arbeitsintensive menschliche Überprüfungen schädlicher Inhalte zu verlassen.
Macron und Musk tauschten sich nach Angaben des französischen Präsidenten auch über künftige grüne Industrieprojekte aus, wie die Herstellung von Elektrofahrzeugen und Batterien. »Ich freue mich auf spannende Pläne in Frankreich«, antwortete Musk, der auch den Elektroautokonzern Tesla führt.
Absolument
— Elon Musk (@elonmusk) November 11, 2022
Macron war für einen mehrtägigen Staatsbesuch in die USA gereist. Nach einem pompösen Programm in der Hauptstadt Washington kam er am Freitag in die südliche US-Metropole New Orleans, die französisch geprägt ist. Dort machte er unter anderem einen Stadtrundgang mit Bürgermeisterin Latoya Cantrell und traf den Gouverneur des Bundesstaates Louisiana, John Bel Edwards.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung hieß es, Elon Musk gehöre der Elektroautohersteller Tesla. Tatsächlich hält er nur eine Minderheitsbeteiligung. Wir haben die Stelle korrigiert.