Firmenumfrage Unternehmen verschieben Investitionen – wegen hoher Energiepreise

Gas-Druckregel-Anlage in Hamburg: Steigende Preise belasten Wirtschaft
Foto: Daniel Reinhardt / dpaWegen der stark steigenden Energiepreise verschieben viele Firmen dringend benötigte Investitionen in die Zukunft. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen durchgeführt hat. Deutschland habe in der Energiepolitik dramatisch an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, sagte Stiftungsvorstand Rainer Kirchdörfer der Nachrichtenagentur dpa. »Wir benötigen eine Politik, die diese Wettbewerbsverzerrung korrigiert und den Höhenflug der Energiepreise stoppt.«
Laut der Umfrage sind 40 Prozent der Firmen von der Kostenexplosion bei der Energie schon jetzt voll betroffen. Ein Viertel der Unternehmen gab an, die Hauptbelastung durch höhere Energiepreise im zweiten Halbjahr dieses Jahres zu erwarten. Ein weiteres Viertel rechnet mit einem Kostensprung im Jahr 2023. Da sich viele Unternehmen durch langfristige Lieferverträge abgesichert hätten, schlagen die Preisanstiege nicht überall sofort durch.
14 Prozent erwägen Abbau von Arbeitsplätzen
Die Kostensteigerungen dürften sich der Umfrage zufolge auch auf den Endkunden auswirken. Knapp 90 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, sie müssten als Gegenmaßnahme wahrscheinlich die Preise erhöhen. Immerhin drei Viertel der Firmen wollen Investitionen in die Energieeffizienz ausbauen, um beim Verbrauch zu sparen. Gleichzeitig sagten rund 46 Prozent der Unternehmen jedoch, dass sie ihre Investitionen insgesamt verringern wollen.
Nur ein kleiner Teil der Unternehmen will als Reaktion auf die gestiegenen Kosten eigene Betriebsstätten ins Ausland verlagern. 11 Prozent denken laut der Umfrage darüber nach, energieintensive Geschäftsfelder ganz aufzugeben. 14 Prozent erwägen sogar einen Arbeitsplatzabbau in Deutschland. An der Umfrage nahmen laut Stiftung 1100 Firmen teil, davon 950 Familienunternehmen.