Energiewende USA genehmigen Super-Sonnenkraftwerk

Kraftwerk von Solar Millennium (im spanischen Andalusien): Öko-Offensive in den USA
Foto: A9999 Solar Millenium/ dpaRegierung von Präsident Barack Obama
Washington - Von einer umfassenden Energiewende sind die USA noch weit entfernt, doch die unternimmt jetzt einen großen Schritt in eine grünere Zukunft: Sie hat den Bau eines riesigen Solarkraftwerks in Kalifornien genehmigt. Dies teilte US-Innenminister Ken Salazar am Montagabend in Washington mit.
Realisiert wird das Projekt in der Mojave-Wüste in der Nähe von Blythe. Hier entstehen insgesamt vier Solargroßanlangen mit einer Gesamtleistung von rund 1000 Megawatt. Dies entspricht der Kapazität eines Atomkraftwerks. Die produzierte Strommenge sei ausreichend für die Versorgung von 300.000 bis 750.000 Haushalten, teilte das US-Innenministerium mit. Das Investitionsvolumen des Blythe-Projekts wird auf bis zu sechs Milliarden Dollar veranschlagt.
Mit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren hatte Barack Obama den USA eine Öko-Revolution versprochen. Zwar basiert die Energieversorgung des Landes nach wie vor zum allergrößten Teil auf Öl, Kohle und Atomkraft. Die erneuerbaren Energien sind in den USA aber tatsächlich auf dem Vormarsch. Überall im Land entstehen große Windparks, oft unter Beteiligung deutscher Firmen. Selbst chinesische Investoren setzen in den USA auf Windstrom. Eine wichtige Rolle spielt darüber hinaus die Solarenergie - vor allem im sonnenreichen Kalifornien.
Der Bau soll nun zügig beginnen
Laut US-Innenministerium ist das Blythe-Projekt nicht das einzige Großvorhaben. Zusammen mit anderen Solarprojekten, die in den vergangenen Wochen genehmigt worden seien, ergebe sich sogar eine Gesamtleistung von 2800 Megawatt. Dies entspreche der Kapazität von drei kleineren oder zwei großen Atomkraftwerken. Damit könnten insgesamt bis zu zwei Millionen Haushalte mit Solarstrom versorgt werden.
Laut Solar Millennium hat die kalifornische Energiebehörde ihre Baugenehmigung für das Blythe-Projekt bereits im September erteilt. Das Unternehmen sei nun zuversichtlich, dass bis zum Jahresende mit dem Bau von zwei Anlagen begonnen werden könne.
Solar Millennium war in Deutschland zuletzt wegen einer Schlammschlacht im Management in die Schlagzeilen geraten. Im März hatte der neue Vorstandsvorsitzende Utz Claassen sein Amt schon nach wenigen Wochen überraschend aufgegeben. Seitdem streiten sich beide Seiten.
Claassen, der zuvor Chef des Atomkonzerns EnBW gewesen war, deutete an, dass bei Solar Millennium nicht alles mit rechten Dingen zugehe, was das Unternehmen entschieden zurückweist. Solar Millennium wiederum drohte dem als extrem schillernd geltenden Claassen mit einer Klage, weil der Manager in seiner kurzen Amtszeit gerade einmal 15 Tage im Büro verbracht habe.