Energiekonzern E.on schreibt neun Milliarden Euro Verlust

Nach der Abspaltung des Kraftwerksgeschäfts rutscht E.on tief in die roten Zahlen. Die Verluste haben die Reserven des Energiekonzerns aufgezehrt, bis Jahresende rechnet das Unternehmen gar mit einem negativen Eigenkapital.
Zentrale von E.on

Zentrale von E.on

Foto: INA FASSBENDER/ REUTERS

Die historische Neuausrichtung hat dem deutschen Energiekonzern E.on   den nächsten gigantischen Verlust eingebrockt. In den ersten neun Monaten des Jahres verbuchte das Unternehmen ein Minus von 9,3 Milliarden Euro.

Nach dem Börsengang der einstigen Kraftwerkstochter Uniper   im September korrigierte E.on im abgelaufenen Quartal den Wert seiner verbliebenen Beteiligung um weitere 6,1 Milliarden Euro nach unten. Bereits im zweiten Quartal hatte der Konzern 3,8 Milliarden Euro auf Uniper abgeschrieben. Insgesamt belaufen sich die Wertberichtigungen infolge der Konzernaufspaltung auf rund 23 Milliarden Euro.

In den verbliebenen Kerngeschäftsfeldern von E.on Ökostrom, Netze und Vertrieb lief es dagegen recht gut. In den ersten neun Monaten steigerte E.on den operativen Gewinn dieser Bereiche um rund 13 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Im Gesamtkonzern ging das Ebit - also der Gewinn vor Zinsen und Steuern - dennoch um vier Prozent zurück. Das lag vor allem am Verkauf von Randgeschäften, deren Ergebnisbeiträge nun fehlen.

Der Rekordverlust hat auch das Eigenkapital des Konzerns aufgezehrt. Ende September hat das Unternehmen noch eigene Mittel von 433 Millionen Euro in der Bilanz stehen, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Geschäftsbericht hervorgeht. Ende 2015 waren es noch 16,4 Milliarden. Im Schlussquartal rechnet E.on nun sogar damit, in den roten Bereich zu rutschen. Grund dafür sind die anstehenden Zahlungen an den geplanten staatlichen Atomfonds sowie eine Neubewertung der Rückstellungen für den Rückbau der Kernkraftwerke.

beb/dpa

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