Klimaschutz RWE steckt Milliarden in erneuerbare Energien

Der Energiekonzern RWE verstärkt seine Aktivitäten in Sachen klimaneutraler Energieerzeugung. In den nächsten acht Jahren sollen rund 50 Milliarden Euro in den Ausbau der Wind- und Sonnenenergie fließen.
RWE-Kohlekraftwerk: Jedes Jahr im Schnitt 2,5 Gigawatt

RWE-Kohlekraftwerk: Jedes Jahr im Schnitt 2,5 Gigawatt

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INA FASSBENDER / AFP

Der Energiekonzern RWE will bis zum Ende des Jahrzehnts Milliarden in erneuerbare Energien stecken. Pro Jahr sollen durchschnittlich fünf Milliarden Euro investiert werden, wie der Dax-Konzern am Montag mitteilte. Bis 2030 summieren sich die Bruttoinvestitionen damit auf 50 Milliarden Euro, netto sind es laut RWE 30 Milliarden.

Damit will das Management um Chef Markus Krebber das Portfolio an erneuerbaren Energien bis Ende des Jahrzehnts auf 50 Gigawatt erweitern. Pro Jahr will RWE dafür im Schnitt 2,5 Gigawatt zubauen, das sind zwei Drittel mehr als bislang jährlich angestrebt. Unter anderem will RWE seine Kapazitäten bei der Stromerzeugung auf See von derzeit 2,4 auf acht Gigawatt im Jahr 2030 erhöhen. Bei Windkraftanlagen an Land und bei Solaranlagen ist ein Ausbau von sieben auf 20 Gigawatt geplant. Derzeit beträgt laut Umweltbundesamt die Gesamtmenge an installierter Windenergie pro Jahr 55 Gigawatt. 

Der Konzern schließt zudem einen früheren Ausstieg aus der Kohleverstromung vor 2038 nicht aus. Für den Klimaschutz sei eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft notwendig, sagte Vorstandschef Krebber. Es müsse einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, der Netze, der Speicher und der gesicherten Leistung geben. »Bei RWE hat der Kohleausstieg längst begonnen.« Noch betreibt RWE auch Braunkohlekraftwerke, etwa in Grevenbroich und Hürth, und Atomkraftwerke wie Biblis und Grundremmingen.

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Weitere Gaskraftwerke geplant

RWE setzt allerdings weiter auf den Betrieb von Gaskraftwerken, die im Bedarfsfall schnell Strom produzieren können. Der Konzern verfüge aktuell mit rund 14 Gigawatt installierter Leistung über die zweitgrößte Gaskraftwerksflotte Europas, hieß es. Weitere Anlagen mit insgesamt mindestens zwei Gigawatt Leistung sollen bis 2030 hinzukommen. Das Unternehmen betonte, dass die neuen Anlagen »mit einem klaren Dekarbonisierungspfad« versehen werden sollen. Auch für alle bestehenden Anlagen werde ein Fahrplan entwickelt, um sie »grün« umzurüsten.

In der Folge soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Kerngeschäft bis 2030 auf fünf Milliarden Euro steigen. Das wäre laut dem Unternehmen eine Verdoppelung im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr und übersteigt die Erwartungen der Analysten laut John Musk von der kanadischen Bank RBC um zehn Prozent. Das Kerngeschäft von RWE umfasst den Energiehandel, die Segmente Off- und Onshore von Wind und Solar sowie Wasser, Biomasse und Gas.

sol/dpa/afp/Reuters
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