Einspruch gegen Verbot Etihad kämpft um Flüge mit Air Berlin

Die Golf-Airline Etihad wehrt sich weiterhin gegen ein Verbot von Gemeinschaftsflügen mit Air Berlin. Der Konzern legte Beschwerde gegen eine Gerichtsentscheidung ein. Etihad-Chef Hogan wirft der Bundesregierung vor, sie wolle die Lufthansa schützen.
Air-Berlin-Maschine: Abhängig von Finanzspritzen aus Abu Dhabi

Air-Berlin-Maschine: Abhängig von Finanzspritzen aus Abu Dhabi

Foto: PATRIK STOLLARZ/ AFP

Mit einer Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Lüneburg kämpft die Fluggesellschaft Etihad aus den Vereinigten Arabische Emiraten um Gemeinschaftsflüge mit Air Berlin  . Man habe Beschwerde gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Braunschweig eingelegt, um 29 sogenannte Codeshare-Flüge auch nach dem 15. Januar 2015 betreiben zu können, teilte die Airline mit. Das Gericht hatte Ende Dezember einen Antrag von Etihad auf Fortsetzung der Gemeinschaftsflüge abgelehnt.

Etihad-Chef James Hogan warf dem Bundesverkehrsministerium "mangelnde Unterstützung" von Air Berlin vor. Etihads Investitionen in Märkten wie Australien, Indien, Italien, Serbien oder auf den Seychellen seien unterstützt worden. "In Deutschland wird unser Engagement jedoch weiterhin durch die Lobbyanstrengungen und den Protektionismus der Lufthansa  , der nationalen Airline, untergraben."

Sollte die Bundesregierung ihr Engagement für alle deutschen Unternehmen und Arbeitsplätze nicht sicherstellen, "steht ihr Ruf als sicheres Land für Investitionen auf dem Spiel", warnte Hogan. Etihad hält Air Berlin seit dem Einstieg 2011 mit Finanzspritzen über Wasser und ist mit knapp 30 Prozent größter Anteilseigner von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft.

Bei den Gemeinschaftsrouten erhalten Air-Berlin-Verbindungen eine Flugnummer von Etihad und umgekehrt. Air Berlin erhöht damit die Auslastung der Flugzeuge, während Air-Berlin-Großaktionär Etihad mehr Ziele weltweit anbieten kann. Etihad hatte wiederholt betont, dass diese Flüge ein wesentlicher Grund für sein Engagement in Berlin seien.

dab/dpa/Reuters
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