Arbeitsplätze gesichert
Eurowings und Ver.di einigen sich auf Coronakrisen-Pakt
Die Jobs der rund 2000 Kabinen- und Bodenbeschäftigten von Eurowings bleiben einer Einigung mit Ver.di zufolge bis Ende März 2022 gesichert. Die Lufthansa-Tochter hofft, vom Rückzug der Konkurrenz zu profitieren.
Eurowings-Flugbegleiterin: Beschäftigte verzichten auf Geld und Altersvorsorge
Foto: Christoph Hardt / Future Image / imago images
Die Lufthansa-Tochter Eurowings und die Gewerkschaft Ver.di haben sich auf den Erhalt von rund 2000 Arbeitsplätzen bei der Lufthansa-Tochter verständigt. Im Gegenzug verzichten die Flugbegleiter und Bodenbeschäftigten wegen der Coronakrise auf Bestandteile ihrer Gehälter und Altersversorgung. Sie sollen nun bis zum 31. März 2022 vor Entlassungen geschützt sein, wie beide Seiten mitteilten.
Ver.di will sich dafür einsetzen, dass möglichst viele Flugbegleiter aus anderen Lufthansa-Teilgesellschaften bei Eurowings eine berufliche Perspektive finden, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky – insbesondere Beschäftigte der von der Lufthansa aufgegebenen Gesellschaften Germanwings und Sunexpress. »Ver.di führt dazu bereits Tarifverhandlungen. Wir fordern eine finanzielle Anerkennung der bisherigen Berufserfahrung im Konzern.«
Flugbegleiter müssen bis 22. Januar zustimmen
Eurowings kündigte indes die Neueinstellung von 130 Flugbegleitern an, um die traditionell stärkste Reisezeit im Sommer abdecken zu können. Die Stellen würden innerhalb der Lufthansa-Gruppe ausgeschrieben. Man gehe wegen der Impf-Fortschritte und der verbesserten Tests von einer Wiederbelebung der Nachfrage ab Sommer aus, die erstmals wieder zu einer Vollbeschäftigung in der Kabine von Eurowings Deutschland führen werde.
Die Airline setzt außer auf Nachholeffekte auch auf die Schwäche der Konkurrenz: So hätten Wettbewerber wie Ryanair und Easyjet wichtige Eurowings-Standorte wie Düsseldorf und Stuttgart verlassen. Die Luftfahrtgesellschaft Walter, die im Auftrag der Eurowings unterwegs war, schied ebenfalls aus dem Markt aus.
Das Kabinenpersonal der Lufthansa-Kerngesellschaft ist mit einem eigenen Sanierungsvertrag vorläufig vor Entlassungen geschützt. Laut Gewerkschaft haben die Bodenbeschäftigten die Eurowings-Vereinbarung bereits angenommen, während die Abstimmung bei den Flugbegleitern noch bis zum 22. Januar läuft. Die Vereinbarung gilt für die in Deutschland angestellten Beschäftigten der Lufthansa-Tochter.