Urteil im Zocker-Prozess Ex-Banker Adoboli schuldig gesprochen

2,3 Milliarden Dollar Schaden - und nun auch ein Schuldiger. Der ehemalige UBS-Händler Kweku Adoboli ist wegen Betrugs in zwei Fällen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Vom Vorwurf der Bilanzfälschung sprach ihn die Jury frei.
Ex-Banker Adoboli: Schuldig wegen Betrugs

Ex-Banker Adoboli: Schuldig wegen Betrugs

Foto: CARL COURT/ AFP

London - Im Skandal um Milliardenverluste bei der Schweizer Großbank UBS ist der frühere Händler Kweku Adoboli am Dienstag des Betrugs in zwei Fällen für schuldig befunden worden. Von der Anklage der vierfachen Bilanzfälschung sprach ihn die Jury am Londoner Southwark Crown Court frei. Der Ex-Banker soll für sieben Jahre hinter Gitter.

Adoboli soll von 2008 bis zu seiner Festnahme am 14. September 2011 mit unerlaubten Spekulationen und fingierten Geschäften die Handelsobergrenze von 100 Millionen Dollar umgangen haben. Der Bank war daraus ein Handelsverlust von 2,3 Milliarden Dollar entstanden.

Im Prozess hatte der 32-jährige Ex-Banker gestanden, dass er jahrelang die täglichen Handelsobergrenzen umgangen und die Risikokontrolleure der Bank belogen habe. Er bestritt allerdings die alleinige Verantwortung für den Verlust. Neben seinen drei unmittelbaren Kollegen hätten auch mehrere Vorgesetzte von den unerlaubten Methoden gewusst. "Wir sollten an die Grenzen gehen", hatte Adoboli während der Verhandlung gesagt. "Wir sind bis an die Kante gegangen, dann sind wir abgestürzt."

stk/dpa
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