Facebook-Freundschaft Ikea wirft Mitarbeiter mit NPD-Kontakt raus

Er war bei Facebook mit NPD-Funktionären befreundet, soll rechtsextreme Aussagen gepostet haben: Ikea hat sich von einem führenden Mitarbeiter aus der Personalabteilung getrennt. Dessen Einstellungen seien "in keiner Weise mit unseren Werten vereinbar", teilte das Möbelhaus mit.
Ikea in Wallau: "Arbeitsrechtlich nicht so einfach"

Ikea in Wallau: "Arbeitsrechtlich nicht so einfach"

Foto: MICHAEL PROBST/ AP

Hofheim-Wallau - Es soll erst gar kein falscher Eindruck entstehen: Die Möbelhauskette Ikea wirft einen Angestellten raus, der Kontakte zu rechtsextremen Kreisen haben soll. Das Unternehmen teilte am Dienstag mit, einen Hinweis bekommen zu haben, dass ein Mitarbeiter in führender Funktion bei Facebook "Meinungen und Einstellungen geäußert hat, die mit unseren Werten in keiner Weise vereinbar sind".

Zuvor hatte bereits der "Wiesbadener Kurier" berichtet, eine Ikea-Führungskraft aus dem Personalbereich sei bei dem sozialen Netzwerk mit NPD-Führungskräften und dem rechtsextremen Liedermacher Frank Rennicke befreundet. Die Zeitung beruft sich auf Informationen des "Recherchebüros Berlin", einer Antifa-Organisation.

Der Fall hat auf den ersten Blick zwar nicht direkt etwas mit der Terrorzelle Zwickau zu tun, die derzeit Politik und Öffentlichkeit beschäftigt. Doch die gesteigerte Aufmerksamkeit für die Probleme Deutschlands mit Rechtsextremisten dürfte auch für diese Aufdeckung entscheidend gewesen sein.

Wie Ikea sich von dem Mitarbeiter trennen will, ist unterdessen unklar. "Arbeitsrechtlich ist das nicht so einfach, weil die NPD nicht verboten ist", sagte eine Ikea-Sprecherin.

Aber man akzeptiere auf keinen Fall, dass die Werte des Unternehmens missachtet würden. Ikea stehe für Respekt und Offenheit gegenüber Mitarbeitern und Kunden. "Deshalb haben wir nach eingehender Prüfung im vorliegenden Fall Konsequenzen gezogen und werden mit dem betroffenen Mitarbeiter nicht weiter zusammenarbeiten."

cte/dpa
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