Nachrichten schicken ohne Tippen Facebook kauft Start-up für Gedanken­steuerung

Facebook möchte gedanklich weiterkommen - und kauft eine Firma, die neuronale Signale in Computer-Befehle umwandeln kann. Nutzer sollen in Zukunft Fotos teilen können, ohne ihr Handy in die Hand zu nehmen.
Foto: Ben Margot/ AP

Facebook hat ein Start-up gekauft, das Geräte mit Gedanken steuern lassen will. Die Firma Ctrl-Labs verwendet dafür ein Armband, das die neuronalen Signale auf dem Weg zu den Muskeln erkennen und in Befehle für den Computer umwandeln kann. Auf diese Weise werde man dann zum Beispiel ein Foto mit einem Freund nur durch den Gedanken daran teilen können, erklärte Facebook-Manager Andrew Bosworth in der Nacht zum Dienstag bei der Bekanntgabe der Übernahme.

Bosworth nannte keinen Kaufpreis. Der Finanzdienst Bloomberg schrieb unter Berufung auf informierte Personen, Facebook zahle zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Dollar.

Implantate im Kopf nicht praktikabel

Das Interesse von Facebook an solcher Technologie ist schon länger bekannt. Bereits im Frühjahr 2017 berichtete die damalige Chefin des Facebook-Forschungslabors, Regina Dugan, von Überlegungen, Menschen direkt aus dem Gehirn heraus Worte in den Computer schreiben zu lassen. Damit wäre es zum Beispiel möglich, einem Freund eine Textnachricht zu schicken, ohne dafür das Smartphone herausholen zu müssen, hieß es damals.

Die Idee war, dafür Sensoren auf dem Kopf zu nutzen, weil Implantate nicht praktikabel seien. Inzwischen arbeitet unter anderem auch eine Firma des Tech-Milliardärs und Tesla -Chefs Elon Musk daran, einen Stoff zu entwickeln, den man mit neuronalem Gewebe verbinden kann.

beb/dpa
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