Nur kurz nach Twitter-Beben Facebook-Konzern Meta soll ebenfalls Massenentlassungen planen

Der Mutterkonzern des sozialen Netzwerks Facebook plant wie Twitter laut Medienberichten ebenfalls einen kurzfristigen Stellenabbau. Tausende Entlassungen könnten bei Meta noch diese Woche anstehen.
Firmenzentrale von Meta im Silicon Valley in Kalifornien: Gewinn brach im dritten Quartal um die Hälfte ein

Firmenzentrale von Meta im Silicon Valley in Kalifornien: Gewinn brach im dritten Quartal um die Hälfte ein

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Tony Avelar / AP

Beim Facebook-Konzern Meta steht laut Medienberichten ein deutlicher Stellenabbau bevor. Es gehe um mehrere Tausend Arbeitsplätze, schrieb das »Wall Street Journal « unter Berufung auf Insider.

Die »New York Times « nannte keine Zahlen, aber berichtete, es könnten die bisher bedeutendsten Stellenstreichungen seit Gründung des Unternehmens im Jahr 2004 werden. Der Abbau könne im Laufe der Woche beginnen, hieß es unter Berufung auf Insider. Facebook hatte zuletzt gut 87.000 Mitarbeiter.

Facebook ist nicht das erste soziale Netzwerk, das in Schieflage gerät. Erst in den vergangenen Tagen hatten Massenkündigungen bei Twitter und dessen neuen Eigner Elon Musk für Empörung gesorgt . Auch bei Snap wurde beispielsweise bereits Personal abgebaut.

Teures Metaverse belastet Geschäft

Meta hat das Problem, dass das Kerngeschäft mit Werbung in Online-Diensten wie Facebook und Instagram weniger Einnahmen als bisher abwirft. Zugleich verschlingt die von Gründer und Chef Mark Zuckerberg vorangetriebene Entwicklung virtueller Welten unter dem Schlagwort Metaverse immer mehr Geld.

Zuckerberg hatte zuletzt bereits angekündigt, dass die Beschäftigtenzahl bei Meta vorerst nicht mehr wachsen und im kommenden Jahr auch schrumpfen könne, weil sie der Konzern auf weniger Bereiche konzentrieren werde.

Allein im vergangenen Quartal verbuchte die Sparte Reality Labs, in der am Metaverse gearbeitet wird, einen operativen Verlust von knapp 3,7 Milliarden Dollar. Seit Jahresbeginn sammelte sich ein Fehlbetrag von 9,4 Milliarden Dollar an – bei einem Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar in dem Bereich. Und Zuckerberg kündigte an, dass die Verluste der Reality Labs im kommenden Jahr noch »erheblich wachsen« würden.

Unterdessen beschleunigte sich der Umsatzrückgang. Meta sieht sich von der Sparsamkeit der Werbekunden betroffen, die angesichts hoher Inflation und Konjunktursorgen weniger Geld für Online-Anzeigen ausgeben. Die Erlöse von Meta fielen im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar. Unterm Strich brach der Gewinn um 52 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Dollar ein. Auch der Aktienkurs ist seit Monaten unter Druck, weil Anleger die Metaverse-Investitionen zu hoch finden.

apr/dpa
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