Patentstreit mit Yahoo Facebook reicht Gegenklage ein
San Francisco - Im Streit um Patentrechtsverletzungen hat das Online-Netzwerk Facebook auf eine Klage des US-Internetkonzerns Yahoo seinerseits mit juristischen Schritten reagiert. Facebook habe Gegenklage eingereicht, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Dies sei eine "Antwort auf die kurzsichtige Entscheidung von Yahoo, einen seiner Partner zu attackieren und Rechtsstreitigkeiten über Innovation zu stellen".
Yahoo hatte Facebook vorgeworfen, bei grundlegenden Funktionen abgekupfert zu haben. Als Beispiele führten die Yahoo-Anwälte unter anderem das Verschicken von Nachrichten, die Anzeige von Neuigkeiten oder die Kommentierung auf. Insgesamt hatten die Anwälte Verstöße gegen zehn Patente angeführt.
Kurze Zeit später hatte sich Facebook beim IT-Konzern IBM mit Hunderten Patenten eingedeckt - nach Informationen des Online-Dienstes Law360.com unter anderem mit solchen, auf die auch Yahoo Lizenzen hält.
In der Klage fordert Facebook nun seinerseits Schadensersatz in unbekannter Höhe, für eine Verletzung von Rechten an zehn Patenten. Dabei geht es unter anderem um die Möglichkeit, Fotos zu markieren, um Online-Empfehlungen und um den Einsatz von Werbemitteln. Im Fokus steht dabei Yahoos Bilderdienst Flickr.
Außerdem wollen die Facebook-Anwälte erreichen, dass das Verfahren von Yahoo eingestellt wird. Yahoo-Sprecher Eric Berman widersprach den Vorwürfen: Die Klage sei "nicht mehr als ein zynischer Versuch, von der Schwäche der eigenen Verteidigung abzulenken".