Gewinnsprung Smartphone-Werbung macht Facebook reich

Facebook-Nutzer: Anzeigenkunden zahlen kräftig für Smartphone-Werbung
Foto: DADO RUVIC/ REUTERSLange Zeit waren Anleger skeptisch, ob Facebook ein lukratives Geschäftsmodell finden wird. Der Konzern konzentrierte sich vor allem auf Werbung via Smartphones - und hat damit offenbar den richtigen Weg eingeschlagen. Denn im vergangenen Jahr konnte das weltgrößte Onlinenetzwerk den Gewinn mit 1,56 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um fast 52 Prozent auf 5,84 Milliarden Dollar zu.
Im gesamten vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 44 Prozent auf 17,83 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte um gut ein Viertel auf 3,69 Milliarden Dollar zu.
Die Anleger zeigten sich begeistert: Die Aktie legte nachbörslich um mehr als zwölf Prozent zu. Einschließlich des Schlusskurses am Mittwoch von 94,45 Dollar ist das Facebook-Papier in den vergangenen zwölf Monaten um fast 25 Prozent gestiegen. Der Ausgabekurs beim Börsengang 2012 hatte bei 38 Dollar gelegen.
Damals hatten Anleger noch Zweifel, ob Facebook es schafft, mit dem Wechsel der Nutzer vom PC auf Smartphones weiter Werbeeinnahmen zu bekommen. Der Konzern kam jedoch auf die Idee, die Anzeigen direkt zwischen den Einträgen der Nutzer unterzubringen statt am Bildschirmrand. Das sorgte am Ende für noch deutlich schnelleres Umsatzwachstum. Facebook konnte nach eigenen Angaben zuletzt einen um 21 Prozent höheren Durchschnittspreis für Anzeigen verlangen.
Werbung macht fast das gesamte Geschäft von Facebook aus, zuletzt lag der Anteil bei 96,5 Prozent. Die Bedeutung von Einnahmen aus Spielen und anderen Diensten sank noch weiter. Dabei nehmen Smartphones eine herausragende Stellung ein - nur rund jeder Zehnte tägliche Nutzer sucht Facebook über einen PC auf. Das schlägt sich auch bei den Werbeeinnahmen nieder: 80 Prozent kommen von mobilen Geräten.
Facebook hatte Ende vergangenen Jahres gut 1,59 Milliarden aktive Nutzer weltweit - 46 Millionen mehr als drei Monate zuvor. Nach wie vor greift gut eine Milliarde von ihnen täglich auf Facebook zu.
Facebook setzt auf Videos und Datenbrille
Mark Zuckerberg hatte das Unternehmen erst vor zwölf Jahren gegründet. Inzwischen gehören die weltweit am häufigsten genutzten Apps dem Konzern. Neben dem sozialen Netzwerk Facebook selbst steckt der Konzern auch hinter dem Messaging-Angebot Whatsapp und der Foto- und Video-App Instagram.
Lange Zeit hatten Investoren die teuren Zukäufe und Investitionen in Instagram und WhatsApp, aber auch den Facebook Messenger und den Datenbrillenhersteller Oculus Rift kritisch beäugt. Doch jetzt machen sich viele der Ausgaben bezahlt.
Zuckerberg selbst setzt nun vor allem auf Projekte zur künstlichen Intelligenz und virtuellen Realität. Nutzer sollen etwa mithilfe spezieller Brillen in digitale Welten eintauchen können. Facebook kaufte für zwei Milliarden Dollar den Branchenpionier Oculus, der demnächst seine seit Langem entwickelte Brille Oculus Rift auf den Markt bringt.
Zuletzt fokussierte sich Facebook verstärkt auf Video-Inhalte. Inzwischen schauten sich die Nutzer hundert Millionen Stunden Videos pro Tag an, sagte Zuckerberg.