Abgabenvermeidung Facebook will ein bisschen mehr Steuern zahlen

Datenzentrum von Facebook
Foto: Rainier Ehrhardt/ Getty ImagesFacebook dürfte in Großbritannien bald mehr Steuern zahlen. Das weltgrößte Internet-Netzwerk werde seine Abgabenpraxis überarbeiten, kündigte das soziale Netzwerk am Freitag an.
Damit reagiert der US-Konzern auf Kritik, auf legalem Weg seine zu versteuernden Einnahmen kleinzurechnen. Facebook und andere Unternehmen zahlen wegen günstiger Steuerdeals mit Behörden wie beispielsweise in Luxemburg oder Irland oft nur minimale Abgaben auf ihre in der EU erzielten Gewinne.
Facebook etwa hatte in Großbritannien im Jahr 2014 gerade einmal Steuern in Höhe von 4327 britischen Pfund gezahlt - obwohl das Vereinte Königreich nach den USA der zweitgrößte Markt des Unternehmens ist.
Nun will Facebook seine Steuerpraxis ändern - zumindest ein bisschen. Man werde ab 2017 Steuern auf Gewinne zahlen, die die Firma durch Werbeeinnahmen in Großbritannien erzielt, statt wie bisher die Umsätze für seine größten Anzeigenkunden über Irland zu verbuchen, hieß es. Bei kleineren Firmen fließen die Erlöse aber weiterhin über Irland.
Die G20-Staaten hatten im November beschlossen, gemeinsam gegen legale Steuerumgehung vorzugehen. Konkret machten sie 15 Vorschläge, damit die Firmen künftig dort Steuern zahlen, wo die wirtschaftliche Tätigkeit stattfindet, Investitionen getätigt werden und Gewinne anfallen - und Firmen nicht mehr so leicht Profite in Steueroasen verschieben können.