Quartalszahlen Facebook steigert Einnahmen, Aktie sackt ab

Die Zahlen waren mit großer Spannung erwartet worden: Facebook hat im vergangenen Quartal 1,33 Milliarden Dollar mit Werbung eingenommen - der stärkste Anstieg seit dem Börsengang. Investoren waren dennoch enttäuscht. Der Aktienkurs fiel nachbörslich.
Facebook-Logo auf Smartphone: Werbeeinnahmen um 41 Prozent gesteigert

Facebook-Logo auf Smartphone: Werbeeinnahmen um 41 Prozent gesteigert

Foto: VALENTIN FLAURAUD/ REUTERS

San Francisco - Facebook hat den stärksten Anstieg der Werbeeinnahmen seit dem Börsengang im vergangenen Jahr verbucht. Dadurch erhöhte sich der Umsatz im vierten Quartal um 40 Prozent auf 1,59 Milliarden Dollar, wie das weltgrößte soziale Netzwerk am Mittwoch mitteilte. Den Nettogewinn bezifferte Facebook   auf 64 Millionen Dollar nach einem Plus von gut 300 Millionen vor einem Jahr.

Börsianer waren mit der Geschäftsbilanz offenbar nicht zufrieden: Die Aktie fiel nachbörslich um sechs Prozent. Die Werbeeinnahmen steigerte das Unternehmen um 41 Prozent auf 1,33 Milliarden Dollar. Davon entfielen 23 Prozent auf das Geschäft mit mobilen Diensten. Investoren fürchten seit längerem, dass Facebook die wachsende Zahl von Nutzern mit Smartphones und Tablets nicht richtig zu Geld machen kann. Diese Sorgen waren einer der Gründe für das misslungene Börsendebüt im Mai.

"Wir gehen mit Schwung in das Jahr 2013 hinein", sagte Zuckerberg am Firmensitz im kalifornischen Menlo Park. Allerdings strömen nicht mehr so viele Neuzugänge wie früher in das Soziale Netzwerk. Nachdem Facebook Ende September die Marke von einer Milliarde aktiven Nutzern geknackt hatte, waren es Ende Dezember 1,06 Milliarden.

Die Nutzung von Smartphones legte hingegen massiv zu. 680 Millionen Menschen greifen mittlerweile mindestens einmal im Monat zu ihren mobilen Geräten, um mit ihren Freunden Fotos oder Nachrichten auszutauschen. Im dritten Quartal waren es erst 601 Millionen. Bei den täglich aktiven Nutzern sei das Smartphone sogar erstmals beliebter gewesen als der Computer, führte Facebook auf.

Jeden vierten Werbe-Dollar verdiente das Unternehmen im vergangenen Quartal auf mobilen Geräten. Noch im dritten Quartal war es erst jeder siebte Dollar. Facebook sei "ein mobiles Unternehmen" geworden, so Zuckerberg.

Aktie kommt dem Ausgabepreis näher

Zuckerberg hatte seit Monaten unermüdlich die Botschaft verbreitet, dass Facebook sein schleppendes Werbegeschäft auf Smartphones in Schwung gebracht hat. Einnahmen aus Anzeigen sind die Lebensader des Sozialen Netzwerks. Und die Botschaft scheint anzukommen: Nachdem die Aktie zwischenzeitlich unter 18 Dollar gerutscht war, kostet sie aktuell um die 31 Dollar. Somit rückt der Ausgabepreis des Börsengangs aus dem Mai von 38 Dollar näher.

Mit Nachdruck müht sich Facebook um neue Einnahmequellen. Das Unternehmen hatte erst vor zwei Wochen eine neue Suchfunktion vorgestellt, die es einfacher macht, die vielen Informationen der Nutzer zu durchstöbern.

Facebook war im Mai 2012 unter großen Erwartungen an die Börse gegangen. Doch der Auftakt lief schief. Weil die Software des Börsenbetreibers Nasdaq dem Ansturm von Investoren nicht gewachsen war und einfror, konnten Händler keine Geschäfte mehr ausführen. Zudem mussten Banken den Kurs stützen, weil die Aktie überbewertet an den Start ging.

lei/cr/Reuters/dpa
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