Feindliche Übernahme Hochtief-Aktionäre verschmähen ACS-Offerte

Das Übernahmeangebot des spanischen Konzerns ACS lässt die Hochtief-Aktionäre kalt. Eine Woche nach der offiziellen Offerte beträgt die Anzahl der verkauften Aktien: null. Kritisch sehen die Anteilseigner auch den Einstieg von Katar.
Hochtief-Arbeiter demonstrieren gegen ACS-Übernahmepläne (Archiv)

Hochtief-Arbeiter demonstrieren gegen ACS-Übernahmepläne (Archiv)

Foto: Markus Schreiber/ AP

Essen - Vor einer Woche hat der spanische Baukonzern ACS den Anlegern ein offizielles Angebot zur Übernahme von Hochtief  -Aktien gemacht. Doch bisher ist die Offerte alles andere als erfolgreich: "Insgesamt null Hochtief-Aktien" habe man so kaufen können, teilte der spanische Baukonzern in einer Pflichtmitteilung mit.

Tatsächlich ist das Angebot für die Hochtief-Anteilseigner derzeit unattraktiv. ACS bietet acht eigene Aktien im Tausch für fünf Hochtief-Papiere. Umgerechnet würde dieses Verhältnis einem Betrag von 57,52 Euro je Hochtief-Aktie entsprechen. An der Börse wurde diese jedoch am Mittwoch für mehr als 63 Euro gehandelt. Noch bis 29. Dezember können die Aktionäre auf das Angebot eingehen.

ACS verfügt bereits über 29,98 Prozent der Stimmrechte bei Deutschlands größtem Baukonzern. Der Anteil wird mit dem geplanten Einstieg des Emirats Katar allerdings auf etwa 27 Prozent sinken. Von dem Übernahmeplan abbringen dürfte das neue Kräfteverhältnis den spanischen Konzern allerdings kaum.

Auch gegen die geplante Kapitalerhöhung gibt es allerdings Vorbehalte: Hochtief-Großaktionär Southeastern Asset Management zeigte sich vor allem über den Ausgabepreis verärgert. Dieser soll bei 57,114 Euro je Aktie liegen. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert aus einem Brief des Anteilseigners an Hochtief-Aufsichtsratschef Detlev Bremkamp. Darin fordere Southeastern Asset Management den Rücktritt aller Mitglieder des Aufsichtsrats und der Vorstände, die bei Hochtief an der Entscheidung für die Kapitalerhöhung und der Festlegung des Preises beteiligt waren.

Eine Hochtief-Sprecherin bestätigte die Existenz des Briefes, wollte darüber hinaus aber keinen Kommentar abgeben. Southeastern Asset Management sei "schockiert" und verlange, dass die Entscheidung zur Kapitalerhöhung rückgängig gemacht werde, heißt es in dem Brief. Hochtief-Vorstandschef Herbert Lütkestratkötter hatte gesagt, die Partnerschaft mit Katar sei langfristig angelegt und nutze dem Unternehmen sowie seinen Anteilseignern. Bei einem Ausgabepreis von 57,114 Euro je Aktie flössen Hochtief insgesamt rund 400 Millionen Euro zu.

hut/dapd/Reuters

Mehr lesen über

Verwandte Artikel

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten