Korruptionsskandal Sponsoren gehen auf Distanz zur Fifa

Der Fifa-Skandal rüttelt die Sponsoren des Fußballverbands auf. Wichtige Geldgeber wie Coca-Cola und McDonald's äußern sich besorgt. Der Kreditkartenkonzern Visa droht gar mit dem Ausstieg.
WM-Stadion (in Rio de Janeiro 2014): Sponsoren zeigen sich enttäuscht

WM-Stadion (in Rio de Janeiro 2014): Sponsoren zeigen sich enttäuscht

Foto: Jamie Squire/ Getty Images

Diese Worte könnten Fifa-Chef Joseph Blatter wirklich wehtun: Nach dem neuen Fifa-Skandal drohen finanzstarke Geldgeber des Fußballweltverbands mit Konsequenzen. Sollte die Fifa nicht sofort die Wende schaffen, werde man "sein Engagement überdenken", teilte das Kreditkartenunternehmen Visa mit . Man sei von den aktuellen Entwicklungen "enttäuscht".

Auch der US-Getränkeriese Coca-Cola hat seinen Ärger im Fifa-Hauptquartier hinterlegt. "Diese lange Kontroverse hat die Mission und die Ideale der Fifa-Weltmeisterschaft befleckt", ließ der Konzern mitteilen. Angesichts dieser "ernsten Anschuldigungen" habe man "wiederholt unsere Bedenken ausgedrückt".

Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas betonte dagegen, sein Engagement fortsetzen zu wollen. Die Firma hielt die Fifa aber an, weiter konsequent "Standards für Transparenz" einzuführen. Der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai erklärte, man sei "extrem besorgt" und wolle die Lage genau beobachten.

Adidas  , Coca-Cola  , Visa   und Hyundai   gehören zusammen mit Gazprom zu den ständigen Hauptsponsoren der Fifa. Hinzu kommen Firmen wie der Getränkekonzern Budweiser und die Fastfood-Kette McDonald's  , die während der Turniere als Sponsoren aktiv sind. Auch McDonald's nimmt die jüngsten Vorgänge nach eigener Aussage "sehr ernst".

Video: Für Fifa-Präsident Blatter könnte es eng werden

kicker.tv

Im Zuge von US-Ermittlungen gegen insgesamt 14 Personen waren am Mittwoch in Zürich sieben hochrangige Fifa-Funktionäre von der Kantonspolizei verhaftet und abgeführt worden, darunter auch die beiden Fifa-Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo. Der frühere Vizepräsident Jack Warner hat sich in seiner Heimat Trinidad und Tobago der Polizei gestellt. Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt zudem wegen Unregelmäßigkeiten bei den WM-Vergaben an Russland und Katar.

Einige Sponsoren hatten sich bereits in den vergangenen Monaten kritisch zu den zahlreichen Skandalen rund um den Weltfußballverband geäußert. Zuletzt hatten Adidas, Coca-Cola und Visa gefordert, die Arbeitsbedingungen der ausländischen Gastarbeiter in Katar zu verbessern.

stk/sid/Reuters/AP
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