Kollabierter Start-up-Finanzierer First Citizens Bank übernimmt insolvente Silicon Valley Bank

Die US-Bank First Citizens übernimmt die zusammengebrochene Silicon Valley Bank. Vermögenswerte von 72 Milliarden Dollar sollen gekauft werden – mit einem Abschlag von 16,5 Milliarden Dollar.
SVB-Filiale in Santa Monica: US-Einlagensicherung bleibt auch bei Übernahme

SVB-Filiale in Santa Monica: US-Einlagensicherung bleibt auch bei Übernahme

Foto: Patrick T. Fallon / AFP

Die 17 Filialen sollen am Montag unter dem Namen First Citizens öffnen – und die würden automatisch zu Kunden der neuen Bank: Die kollabierte Silicon Valley Bank (SVB) wird übernommen. Das teilte die US-Einlagensicherung FDIC mit.

Die Übernahme beinhalte den Kauf von etwa 72 Milliarden Dollar der Vermögenswerte der Silicon Valley Bank mit einem Abschlag von 16,5 Milliarden Dollar, hieß es. Die Einlagensicherung rechnet für sich selbst mit einem Verlust von etwa 20 Milliarden Dollar durch die Transaktion. Die genaue Summe werde feststehen, sobald die Konkursverwaltung beendet sei.

Größte US-Bankenpleite seit 2008

Abseits der Übernahme von Einlagen in Höhe von 119 Milliarden Dollar und Krediten sollen weitere Vermögenswerte, darunter vor allem Wertpapiere, unter der Kontrolle der FDIC bleiben.

Am 10. März war das auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Geldhaus SVB bereits unter staatliche Kontrolle gekommen. Am Tag zuvor hatte bereits die freiwillige Abwicklung der US-Kryptobank Silvergate Capital Schockwellen durch Teile des Finanzsektors geschickt. Weitere kleine Geldhäuser gerieten ebenfalls ins Straucheln, die Signature Bank brach komplett zusammen.

Seitdem hat sich die Krise zu einem Bankenbeben entwickelt, das die Aktienkurse von Bankhäusern weltweit unter Druck setzt. Im Zuge der Eskalation kam es zu einem Notverkauf der Credit Suisse an die UBS . Am vergangenen Freitag folgte dann erneut ein Ausverkauf bei europäischen Finanzwerten. Neben vielen europäischen Spitzenpolitikern bemühte sich am Wochenende angesichts der Turbulenzen im Bankensektor auch US-Präsident Joe Biden um eine Entspannung der Lage.

Die SVB war nach Vermögen die 16. größte Bank der USA und ein wichtiger Geldgeber vor allem für Start-ups. Sie war wegen eines Ansturm auf die Konten Anfang März von den Behörden geschlossen worden. Der SVB-Kollaps ist die größte Bankenpleite in den USA seit der Finanzkrise 2008.

apr/dpa/Reuters/AFP
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