Gesundheitsdaten Google darf Fitnessuhren-Hersteller Fitbit übernehmen

Die EU-Kommission hat die Übernahme des Fitnessuhren-Herstellers Fitbit durch Google genehmigt – aber nur unter Auflagen. Fitbits Gesundheitsdaten dürfen nicht für Werbezwecke verwendet werden.
Fitbit-Uhr

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Foto: DADO RUVIC / REUTERS

Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben die geplante Übernahme des Fitnessuhren-Spezialisten Fitbit durch den Onlineriesen Google genehmigt. So darf das Unternehmen über Fitbit-Geräte generierte Daten nicht zur Optimierung seines Anzeigengeschäfts nutzen und muss Nutzern die Möglichkeit geben, die Verwendung von Daten für Dienste wie Google Maps und YouTube zu verbieten.

Die EU-Kommission hatte im August eine vertiefte Prüfung der Fusionspläne eingeleitet. Im Vordergrund standen Bedenken, die Übernahme könne die Position von Google auf den Onlinewerbemärkten weiter stärken. Der US-Konzern könnte nach der Übernahme von Fitbit demnach viele neue personenbezogene Daten sammeln, auswerten und für die Schaltung zielgenauer Werbung verwenden.

Google will Daten getrennt speichern

Google habe nun zugesichert, durch Fitnessuhren und ähnliche Geräte gesammelte Daten europäischer Nutzer getrennt von Daten aus anderen Quellen zu speichern und nicht für Werbezwecke zu verwenden. Nur nach expliziter Einwilligung sollen Fitbit-Daten auch im Google-Konto von Nutzern gespeichert und von anderen Google-Diensten wie der Suchmaschine, Google Maps oder YouTube verwendet werden können. Die Verpflichtung hat zunächst eine Gültigkeit von zehn Jahren, die auf Verlangen der Brüsseler Behörde verlängert werden kann.

1,7 Milliarden Euro für Fitbit

Google hatte den Kauf von Fitbit für 2,1 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) im November vergangenen Jahres bekannt gegeben. Das im kalifornischen San Francisco ansässige Unternehmen Fitbit ist ein führender Hersteller sogenannter Fitnesstracker sowie von Smartwatches. Beide Bereiche sind bisher Schwachpunkte des Google-Konzerns.

Fitbit war ein Pionier im Geschäft mit Fitnessarmbändern, die Schritte und verbrauchte Kalorien zählen. Allerdings wurde dieses Geschäft inzwischen aus zwei Richtungen aufgerollt: Apple ist sehr erfolgreich mit seiner Computeruhr Apple Watch, die auch diverse Fitness-Funktionen hat – und bei einfachen Armbändern dominieren günstige Geräte aus China vor allem von der Firma Xiaomi.

caw/dpa/AFP
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