Streit um Berliner Flughäfen Wolfgang Clement macht Werbung für Tegel-Rettung

Die FDP spannt Wolfgang Clement ein: Der Ex-Wirtschaftsminister soll Werbung für einen Weiterbetrieb des beliebten Airports machen - über eine mögliche Fertigstellung des Pannen-Flughafens BER hinaus.
Wolfgang Clement

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Foto: Marcel Kusch/ dpa

Der frühere Wirtschaftsminister Wolfgang Clement will sich für den Erhalt des Berliner Flughafens Tegel einsetzen. Er werde Mitglied einer vierköpfigen Expertenkommission, die den Weiterbetrieb des Flughafens prüfen und vorbereiten soll, sagte Clement dem "Handelsblatt". Der FDP-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus Sebastian Czaja will die Kommission einsetzen.

Clement war 2008 nach jahrzehntelanger Mitgliedschaft aus der SPD ausgetreten, weil er deren aus seiner Sicht Nähe zur Linken und deren Wirtschaftspolitik für falsch hielt.

Der Kommission sollen außer Clement die Aufsichtsrätin der Fraport AG, Margarete Haase, das ehemalige EADS-Vorstandsmitglied Axel Ahrendt und der frühere Leiter der Flugplanung der Lufthansa und Berliner Flughafen-Geschäftsführer Hans-Henning Romberg angehören.

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Um den Weiterbetrieb des Flughafens Tegel gibt es seit Langem Streit - auch weil der noch immer nicht fertiggestellte Hauptstadtflughafen BER nach einem möglichen Betriebsbeginn wohl bereits zu klein wäre. Für den 24. September - den Tag der Bundestagswahl - ist in Berlin eine Volksabstimmung über einen Weiterbetrieb von Tegel angesetzt.

Der rot-rot-grüne Senat hält hingegen am Beschluss fest, Tegel spätestens ein halbes Jahr nach dem Start des neuen Hauptstadtflughafens BER zu schließen. FDP und CDU wollen dagegen Tegel offen halten.

Nach Angaben von Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup würde eine notwendige Grundsanierung des City-Airports Tegel - gebaut in den Siebzigerjahren - mehr als eine Milliarde Euro kosten. Außerdem wären bei einem Doppelbetrieb in Tegel und Schönefeld jährlich 100 bis 200 Millionen Euro Betriebskosten zusätzlich fällig.

beb/dpa
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