Apple-Zulieferer Foxconn verbessert Arbeitsbedingungen leicht

Foxconn hat die von Arbeitsrechtlern geforderten Verbesserungen der zuvor desaströsen Arbeitsbedingungen offenbar umgesetzt. Die US-Organisation FLA stellte fest, dass unter anderem die wöchentliche Arbeitszeit beim umstrittenen Apple-Zulieferer verkürzt wurde.
Foxconn-Arbeiter: Ab Juli 2013 nur noch maximal 49 Wochenstunden

Foxconn-Arbeiter: Ab Juli 2013 nur noch maximal 49 Wochenstunden

Foto: BOBBY YIP/ REUTERS

Peking/Washington - Das umstrittene Elektronikunternehmen Foxconn hat seine Arbeitsbedingungen laut Angaben von Arbeitsrechtsexperten verbessert. Der wichtigste Apple-Zulieferer habe die zugesagten Änderungen nach der scharfen Kritik an Foxconns Fabriken in China tatsächlich umgesetzt und sei sogar weiter als geplant. Das hätten neue Untersuchungen der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Fair Labor Association (FLA) ergeben.

"Unsere Überprüfung hat bestätigt, dass die notwendigen Veränderungen, unter anderem Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen, umgesetzt worden sind", teilte die FLA mit. Im Juni und Juli hatten Experten der Organisation Foxconn-Fabriken in China besucht. Der FLA zufolge hat der Konzern die Arbeitszeit seiner Beschäftigten auf unter 60 Wochenstunden gesenkt. Die gesetzliche Vorgabe von maximal 40 Stunden zuzüglich neun Überstunden pro Woche soll allerdings erst bis Juli 2013 umgesetzt werden.

Foxconn steht seit mehreren Jahren stark in der Kritik. Im Jahr 2010 hatte es eine Suizidserie von rund einem Dutzend Angestellten gegeben, die die Arbeitsbedingungen nicht mehr ertragen hätten. Im Mai 2011 waren vier Arbeiter bei einer Explosion am Foxconn-Standort im chinesischen Chengdu getötet worden. Neben Apple   beliefert das Unternehmen auch weitere große Marken wie Samsung  , Nokia  , Sony   oder Microsoft  .

Apple hatte die FLA Anfang dieses Jahres mit der unabhängigen Inspektion von Foxconn beauftragt. Dabei waren Ende März erhebliche Mängel aufgedeckt worden. Dazu gehörten zu lange Arbeitszeiten und mangelhafte Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen. Für die Untersuchung wurden rund 35.000 Beschäftigte befragt. Die FLA wird die Arbeitsbedingungen noch mindestens ein weiteres Jahr überwachen.

max/AFP
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