Rückstände im Honig Französische Imker zeigen Bayer wegen Glyphosat an

Wabe aus einem Bienenstock
Foto: Daniel Reinhardt/ dpaGlyphosat ist der Hauptbestandteil des Herbizids Roundup, das zu Bayer gehört, seit der Leverkusener Konzern den US-Saatguthersteller Monsanto übernommen hat. Bayer hatte die Übernahme am Donnerstag formell abgeschlossen.
Der Verband vertritt rund 200 Imker und wirft Bayer und Monsanto den "Vertrieb schädlicher Substanzen" vor. Eines der Mitglieder habe seinen Honig nicht an einen Großhändler verkaufen können, da dieser bei Laboruntersuchungen Glyphosat-Rückstände festgestellt habe, sagte Verbandspräsident Jean-Marie Camus.
Einsatz von Roundup auf benachbarten Feldern
Die Imker vermuten, dass der Honig durch den Einsatz von Roundup auf benachbarten Raps- oder Rübenfeldern verunreinigt wurde. Camus hofft, dass die französischen Behörden den Vorfall untersuchen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte im Herbst angekündigt, Glyphosat verbieten zu lassen, nachdem die EU die Zulassung für die Substanz für fünf Jahre verlängert hatte. Das geplante Verbot scheiterte aber Ende Mai in der Nationalversammlung.
Da es den durch Glyphosat im Unkraut blockierten Stoffwechsel in Menschen und Tieren nicht gibt, ging man lange davon aus, dass das Mittel keine Gesundheitsgefahr darstellt.
2015 stufte die Krebsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation den Stoff allerdings als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Damit stellte sie sich gegen die Bewertungen einer Vielzahl von Institutionen, die diese Gefahr nicht sehen. (Lesen sie hier mehr über das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat.)