Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA)
Foto: Axel Heimken/ picture allianceEine Frau, 13 Männer - so ist das Verhältnis in den Vorständen deutscher börsennotierter Unternehmen im Schnitt. Im vergangenen Jahr ist der Anteil von Frauen in den Spitzengremien zwar gestiegen, aber nur leicht. Einer Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY zufolge erhöhte er sich zum Stichtag 1. Januar 2018 auf 7,3 Prozent, Anfang 2016 hatte er noch bei 6,5 Prozent gelegen.
In absoluten Zahlen gab es demnach in den 160 Unternehmen der Börsenindizes Dax-, MDax-, SDax- und TecDax insgesamt 50 Frauen im Vorstand. Das waren sieben mehr als vor einem Jahr, darunter unter anderem Andrea Titzrath, die zur Vorstandschefin bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) aufstieg. Gleichzeitig waren es 636 Männer in den Vorständen. Wenn es in dem Tempo wie im vergangenen Jahr weitergeht, wird es der Analyse zufolge bis 2038 dauern, bis ein Drittel der Vorstandsposten mit Managerinnen besetzt ist.
In vielen Unternehmen ist noch immer keine einzige Frau im Vorstand. 73 Prozent der Gremien sind ausschließlich mit Männern besetzt. Auch die Zahl der Unternehmen mit einer Frau an der Spitze des Vorstands ist gering, es sind zwei SDax-Unternehmen und zwei TecDax-Firmen.
Auch wenn keine einzige Frau einen der 30 Dax-Konzerne führt, ist der Anteil weiblicher Vorstände bei ihnen noch am höchsten. Inzwischen haben 21 Unternehmen der deutschen Top-Börsenkonzerne mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied, vor einem Jahr waren es noch 17 Firmen. In den Vorständen der 50 MDax-Konzerne herrscht dagegen Stillstand. Wie vor einem Jahr gehörten dort neun Frauen den Vorständen an. Bei den 50 SDax-Firmen bekleiden ebenfalls neun Frauen einen Top-Posten. Die 30 TecDax-Unternehmen beschäftigen zusammen derzeit sechs weibliche Vorstände - zwei mehr als noch vor einem Jahr.
"Der Weg von Frauen in die Führungsspitzen der Unternehmen bleibt leider oft mühsam und steinig", stellt EY-Partnerin Ulrike Hasbargen fest. Daran habe sich trotz freiwilliger Quoten und öffentlicher Debatten wenig geändert. Hasbargen wies darauf hin, dass die verbindliche Quote für Neubesetzungen in den Aufsichtsräten seit dem Jahr 2015 zu mehr Frauen in den Kontrollgremien geführt habe. Unternehmen seien gut beraten, Managerinnen zu fördern und ihnen die Chance auf entsprechende Vorstandsposten zu geben. "Ansonsten dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis wir auch dafür eine gesetzliche Quote bekommen."
Seit Anfang 2016 sind 101 börsennotierte, voll mitbestimmungspflichtige Firmen verpflichtet, bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat sicherzustellen, dass mindestens 30 Prozent der Posten von Frauen besetzt werden. Eine Quote für Vorstände gibt es nicht, von dem Gesetz sollte aber Signalwirkung ausgehen.
Hasbargen empfahl Unternehmen, auch angesichts des Fachkräftemangels Frauen besser zu fördern: "Gut ausgebildete Frauen werden heute dringender in den Konzernen benötigt denn je. Wer ihnen nicht entsprechende attraktive Angebote machen kann, wird im Wettbewerb um Fachkräfte das Nachsehen haben."
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Vorständin Regulierung, Deutsche Bank
Soll als Compliance-Chefin das Image von Deutschlands wichtigster Bank wieder aufpolieren, das durch milliardenschwere Rechtsstreitigkeiten ramponiert ist. Intern macht sie sich damit nicht nur beliebt.
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Personalvorständin Henkel
Die Ostdeutsche mit Lehramtsstudium hat den Düsseldorfer Klebstoff- und Waschmittelriesen zum Diversity-Leuchtturm ausgebaut. Seit 2011 ist sie im Vorstand, öffentlich jedoch kaum präsent. Menges würde gern mehr Väter in Familienverantwortung bringen.
Simone Menne
Finanzvorständin, Boehringer Ingelheim
Als sie 2012 das Finanzressort der Lufthansa übernahm, war sie die erste Kassenwartin eines Dax-30-Konzerns. 2016 wechselte sie zu dem Pharmahersteller aus Ingelheim, in dem es - familiengeführt - ein wenig anders zugeht. So anders, dass Menne den Konzern nun vorzeitig wieder verlässt, und zwar nicht in gegenseitigem Einvernehmen.
Claudia Nemat
Vorständin Innovation und Technologie, Deutsche Telekom
Nemat hat Physik studiert und zuvor als Beraterin bei McKinsey gearbeitet. In Bonn fällt die Entwicklung des superschnellen Mobilfunkstandards 5G in ihr Ressort.
Sigrid Nikutta
CEO, Berliner Verkehrsbetriebe
Die Psychologin hat den Verkehrsdienstleister in die Gewinnzone zurückgeführt. Der Gatte hält der Mutter von fünf Kindern den Rücken frei.
Bettina Orlopp
Personalvorständin, Commerzbank
Nach einem Intermezzo als Generalbevollmächtigte rückte die ehemalige McKinsey-Partnerin im November in den Vorstand der Commerzbank auf, nachdem sie zuvor als Strategiechefin gearbeitet hatte.
Ariane Reinhart
Personalvorständin, Continental
Trommelt für Diversity und will den Frauenanteil bei dem Autozulieferer bis 2020 von 12,8 auf 16 Prozent steigern. Im Zuge der Digitalisierung muss die ehemalige VW-Managerin Continental für Topentwickler attraktiver machen.
Helene von Roeder
CEO Deutschland und Zentraleuropa, Credit Suisse
Die Astrophysikerin stammt aus der Kley-Familie, Vater und Onkel regierten Dax-Konzerne. Als Bankerin (Deutsche, UBS, Morgan Stanley) gehört sie zum einflussreichen Frankfurter Cranach Kreis.
Anke Schäferkordt
Chefin, RTL
Die Betriebswirtin aus dem westfälischen Henstorf hat früh die Erfahrung gemacht, dass Demut zum Fortkommen gar nicht nötig ist. Bei Bertelsmann ist die 55-Jährige mit der Zeit nicht gefügiger geworden. "Ich bin konfliktfreudiger geworden", sagt sie. Mit das Erste, was sie abschaffte, waren die Austern beim Betriebsfest.
Carola Gräfin von Schmettow
Vorstandssprecherin, HSBC Trinkaus und Burkhardt
Schmettow führt die Düsseldorfer Privatbank seit 2015. Die Mutter von fünf Kindern ist mit Zehnder-Berater Johannes von Schmettow verheiratet und hat auch ein Mandat im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp.
Britta Seeger
Vorständin Pkw-Vertrieb, Daimler AG
Seeger hatte für Daimler das Geschäft in Südkorea geleitet, war 2015 als Landeschefin in die Türkei gewechselt. Das schien noch recht weit entfernt von einem Vorstandsrang. Aber Daimler-Boss Dieter Zetsche votierte für Seeger, und die Aufsichtsräte waren einverstanden.
Hauke Stars
Vorständin, Deutsche Börse
Die in Merseburg geborene Informatikerin verantwortet den Wertpapierhandel und das Marktsegment für junge Wachstumsfirmen.
Angela Titzrath
CEO, HHLA
Anfang 2017 rückte die ehemalige Daimler-Managerin nach einem Intermezzo als Post-Personalvorständin an die Spitze des Logistikkonzerns HHLA.
Ulrike Wieduwilt
Deutschland-Chefin, Russell Reynolds
Wieduwilt arbeitet seit 1999 für Russell Reynolds, ihre Klienten kommen vor allem aus der Konsumgüterwelt (Bahlsen, Danone, GfK). Begonnen hat sie ihre Karriere bei Mars, nach zehn Jahren wechselte sie in die Geschäftsführung der Gastronomiekette Eugen Block, bevor sie Headhunterin wurde.
Bettina Volkens
Personalvorständin, Lufthansa
Der ständige Tarifzoff mit den Piloten und die Germanwings-Katastrophe beschäftigen die oberste Personalerin der Airline bislang sehr. Kürzlich schaltete sie sich auch öffentlich in die Seximusdebatte ein. Parole: "null Toleranz".
Ute Wolf
Finanzvorständin, Evonik
Neben Kathrin Menges (Henkel) und Hauke Stars (Deutsche Börse) die dritte ostdeutsche Topmanagerin im Dax 30. Die erfahrene Finanzfrau half entscheidend mit, das ehemalige Ruhr-Konglomerat RAG umzubauen und an die Börse zu führen.
Tina Müller
CEO Douglas
Nach der Übernahme von Opel durch PSA suchte Müller den Absprung. Der gelang nach oben. Bei Douglas hat sie nun den CEO-Posten. Ausreichend Branchenerfahrung bringt die Ex-L'Oréal- und Henkel-Managerin mit.
Christina Reuter
Kion
Seit Mai 2016 im Aufsichtsrat des Gabelstaplerbauers Kion. Mit 32 Jahren ist sie Deutschlands jüngste Aufsichtsrätin. Die promovierte Maschinenbauingenieurin ist den älteren Mitgliedern des Gremiums in Sachen Digitalisierung weit voraus.
Annet Aris
Jungheinrich, Thomas Cook, ProSiebenSat.1
Die Medienexpertin mit niederländischem Pass unterrichtet als Lehrbeauftragte an der Managerschmiede Insead. Sie gilt inzwischen branchenübergreifend als wertvolle Ratgeberin in Sachen Digitalisierung in diversen Kontrollgremien. Sie war früher Partnerin der Unternehmensberatung McKinsey.
Ann-Kristin Achleitner
Deutsche Börse, Linde, Münchner Rück, Engie
Deutschlands bestvernetzte Aufsichtsrätin übt ihre Mandate durch intensive Ausschusstätigkeit aus. Manche sehen sie schon als Nachfolgerin von Chef-Kontrolleur Joachim Faber bei der Deutschen Börse. Ihrer Professur an der TU München geht sie in Teilzeit nach.
Marion Helmes
ProSiebenSat1., Bilfinger, NXP Semiconductors, Uniper
Sie ist eine von insgesamt drei Frauen im neunköpfigen ProSieben-Aufsichtsrat und erfreut sich dank lupenreiner Finanzvergangenheit bei Thyssenkrupp und Celesio als Kontrolleurin großer Nachfrage. Auch der Tabakmulti BAT nimmt ihre Dienste in Anspruch.
Cathrina Claas-Mühlhäuser
Claas-Gruppe
Sie ist bereits im achten Jahr Aufsichtsratsvorsitzende im Familienkonzern und baut ihren Einfluss beharrlich aus. Die Claas-Gruppe ist einer der führenden Landmaschinenhersteller.
Katja Windt
Deutsche Post, Fraport
Die Präsidentin der Jacobs University in Bremen engagiert sich im Aufsichtsrat der Deutschen Post. Auch beim MDax-Wert Fraport kann sie viel Branchenkenntnis einbringen. Ihr Forschungsgebiet ist die globale Produktionslogistik.
Sari Baldauf
Daimler, Deutsche Telekom
Die Finnin, die bei Nokia Karriere machte, gehörte zu den ersten Frauen, die in Dax-Aufsichtsräten Gehör fanden, und das noch ganz ohne Quote. Ihre Mandate stehen 2018 zur Verlängerung an.
Simone Bagel-Trah
Henkel, Bayer
Die Ururenkelin von Firmengründer Fritz Henkel ist die einzige weibliche Aufsichtsratsvorsitzende im Dax 30. Auch bei Bayer und Heraeus sitzt sie im Board. Bagel-Trah engagiert sich auch als Vizepräsidentin des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
Marion Weissenberger-Eibl
HeidelbergCement, MTU Aero Engines, Rheinmetall
Spitzenforscherin und Leiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). Sie ist in Politik und Wirtschaft bestens vernetzt. Berät als Expertin für Nachhaltigkeit die Bundesregierung.
Christine Bortenlänger
Osram, SGL Carbon, Covestro, Tüv Süd
Die Chefin des Deutschen Aktieninstituts wurde bekannt, als sie im Jahr 2000 mit gerade mal 34 Jahren den Vorsitz der Börse München übernahm. Inzwischen sammelt sie Aufsichtsratsmandate.
Renate Köcher
BMW, Infineon
Keine andere Kontrolleurin ist so eingespannt wie sie. Neben ihren zwei Dax-30-Mandaten schaut Köcher noch bei Bosch, Nestlé Deutschland, Aldi Süd, und HSBC Trinkaus nach dem Rechten. Bei der Allianz ist sie 2017 ausgeschieden. Im Hauptberuf führt die Volkswirtin das renommierte Meinungsforschungsinstitut Allensbach.
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