Skyline von Tokio
Foto: © Toru Hanai / Reuters/ REUTERSKünstliche Intelligenz hält nicht nur in Fabriken sondern auch in Büros mehr und mehr Einzug und ersetzt Menschen. Den neusten Beleg dafür liefert das japanische Versicherungsunternehmen Fukoku Mutual Life Insurance, das fast 30 Prozent seiner Mitarbeiter in der Abteilung Schadensbemessung durch IBMs Watson ersetzen will.
Einen Bericht des "Guardian" zufolge soll die auf IBMs Watson-System basierende kognitive Technologie bis Ende März installiert werden. Der Versicherer bestätigte, dass im Zuge der Einführung insgesamt 34 der 131 Mitarbeiter die Abteilung verlassen werden. Das System werde dann ärztliche und andere Dokumente auswerten, um fällige Zahlungen zu berechnen. Die Software sei zudem in der Lage, besondere Klauseln in Versicherungsverträgen zu berücksichtigen, heißt es. Die Anzahl der Fälle, die bei Fukoku in dieser Weise Jahr für Jahr bearbeitet werden müssen, belief sich dem Bericht zufolge zuletzt auf 132.000.
Die Versicherung geht dem Bericht zufolge davon aus, dass die Einrichtung der künstlichen Intelligenz 200 Millionen (rund 1,6 Millionen Euro) Yen und der Betrieb danach jährlich 15 Millionen Yen (rund 120.000 Euro) kosten wird. Dem stünden Einsparungen bei den Personalkosten in Höhe von jährlich 140 Millionen Yen (rund 1,1 Millionen Euro) gegenüber. Laut der Zeitung prüfen drei weitere japanische Versicherungsunternehmen den Einsatz von KI-Systemen.
Einer früheren Untersuchung des Nomura Research Instituts könnten bis zum Jahr 2035 nahezu die Hälfte aller Arbeitsplätze in Japan durch Roboter ersetzt werden. In dem Industrieland ist das Thema aufgrund der schnell alternden und zugleich schrumpfenden Bevölkerung besonders akut.
Zuletzt hat der taiwanesische Apple-Zulieferer Foxconn mit der Meldung für Furore gesorgt, dass in einigen chinesischen Fabriken schon ganze Produktionsstraßen ohne Menschen auskommen.
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