Fußball-WM 2014 Adidas verteidigt Kampagne mit blutigen Kuhherzen

Adidas-Kampagne mit Podolski: "Einfach nur widerlich"
Foto: AdidasHamburg - Eindrucksvoll oder scheußlich? - Eine Kampagne des Sportartikelherstellers Adidas sorgt in sozialen Netzwerken für Aufruhr. Darin halten Fußballspieler wie Lukas Podolski oder Bayern-Star Arjen Robben blutige Herzen in die Kamera. Mit ganzem Herzen kämpfen sie bei der Fußball-Weltmeisterschaft für ihre Mannschaft, soll das Motiv wohl sagen.
Dass bei dem Fototermin aber echte Kuhherzen verwendet wurden, regt viele Menschen auf: Auf der Facebook-Seite des Unternehmens nennen viele Nutzer die Werbeidee "einfach nur widerlich" und "geschmacklos" und geloben nie wieder bei Adidas zu kaufen.
Auch mehrere Tierrechtsorganisationen schießen sich auf den WM-Hauptsponsor ein: Die österreichische Tierschutzstiftung "Vier Pfoten" gesteht zwar zu, dass die Kühe nicht extra für die Aktion getötet wurden. Allerdings würdige Adidas die Tiere durch die Kampagne zu "empfindungslosen Objekten" herab, "mit denen alles gemacht werden kann".
Adidas versteht die ganze Aufregung gar nicht: "Das Herz wurde regulär in einem Metzgerei-Fachgeschäft gekauft und war für Kunden im Laden erhältlich", sagt ein Sprecher. Durch die echten Herzen werde die Kampagne besonders authentisch: "Wir wollten die Bilder so kraftvoll wie möglich gestalten, um die Leidenschaft der Spieler für die Weltmeisterschaft zu unterstreichen."
Auch Lukas Podolski findet die Werbeaktion toll: "Es zeigt mein Versprechen, mein Herz für den WM-Titel zu geben", sagte er der "Bild am Sonntag". Geekelt habe er sich bei dem Shooting nicht.
Der Deutsche Tierschutzbund greift den Nationalspieler deshalb sogar direkt an: "Dass er für die Weltmeisterschaft bereit ist, soll er auf dem Platz zeigen, nicht mit einem Rinderherzen in der Hand", sagte ein Sprecher SPIEGEL ONLINE. "Statt Fotoshooting sollte einmal ein Schlachthofbesuch im Terminkalender stehen, damit er sich vom Leid der Tiere ein Bild machen kann."