Arbeitsminister zu Galeria-Schließungen »Das ist eine verdammt bittere Nachricht«

Filiale von Galeria Kaufhof in Rostock – auch sie wird bis Ende Januar 2024 schließen
Foto:Jens Büttner / dpa
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) setzt darauf, dass nach der erwarteten Schließung von mehr als 50 Warenhäusern des Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine neue Beschäftigung finden. Es gebe die Möglichkeit, eine Transfergesellschaft einzurichten, um die Menschen bei einer beruflichen Neuorientierung zu unterstützen, sagte Heil am Montagabend in der ARD-Sendung »Hart aber fair«. »Ich hätte mir gewünscht, dass man betriebsbedingte Kündigungen vermeiden kann. Wenn das nicht der Fall ist, ist das das richtige Instrument.«
Bundesarbeitsminister @hubertus_heil (SPD) will den Beschäftigten von #GaleriaKarstadtKaufhof helfen: Mit einer Transfergesellschaft. "Wenn diese Vereinbarung kommt, wird die Bundesagentur für Arbeit helfen, dass Menschen Anschluss finden", sagt er bei #hartaberfair @DasErste. pic.twitter.com/k3EMdibuua
— hart aber fair (@hartaberfair) March 13, 2023
Heil sagte zu den Schließungsplänen: »Das ist eine verdammt bittere Nachricht, auch für viele Innenstädte.« Manchmal müssten Beschäftigte unternehmerische Fehlentscheidungen aus der Vergangenheit ausbaden. »Aber ich sage von dieser Stelle auch an die Beschäftigten: Wir werden mit den Möglichkeiten, die wir haben, wenn eine solche Vereinbarung für eine Transfergesellschaft zustande kommt, mit der Bundesagentur für Arbeit mithelfen, dass auch – wo immer es geht – Menschen Anschluss finden.«
Galeria Karstadt Kaufhof will nach Angaben des Gesamtbetriebsrats vom Montag 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen. Demnach werden im Zuge des Insolvenzverfahrens »weit über 5000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren«. Es würden nicht nur Stellen in den Schließungsfilialen wegfallen. Geplant seien auch Flächenreduzierungen und ein Personalabbau in den verbleibenden Häusern und in den Zentralfunktionen.
Das Unternehmen selbst sprach von mehr als 4000 Betroffenen. Sie sollen das Angebot erhalten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, um sich für eine neue Stelle weiterzuqualifizieren.
Welche Filialen schließen sollen – der Überblick:
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, die Entscheidung für die Schließung der Filialen sei schwer für die betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Es sei bedauerlicherweise über die Insolvenzabwicklung zu dieser Entscheidung gekommen. Nun werde es die Aufgabe der Sozialpartner sein, eine Lösung zu finden, die es den betroffenen Menschen möglichst einfach mache, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.