Galleon-Skandal Hedgefonds soll Millionen für Insider-Wissen bezahlt haben
New York - Der aufsehenerregende Insider-Skandal an der Wall Street zieht immer größere Kreise. Der im Zentrum der Affäre stehende US-Hedgefonds Galleon Group des Milliardärs Raj Rajaratnam soll nach einem Zeitungsbericht Hunderte von Millionen Dollar an Banken gezahlt haben - für exklusive Handelsinformationen, die gewöhnliche Anleger nicht bekamen.
Mit dem Wissensvorsprung hat der Fonds des beschuldigten Managers Raj Rajaratnam dem Bericht zufolge Aktiengeschäfte getätigt. Banken verbieten ihren Mitarbeitern in der Regel, Informationen über Marktentwicklungen wie beispielsweise große Wertpapiergeschäfte weiterzugeben. Wer sie hat, kann auch kleine Kursveränderungen zu großen Gewinnen nutzen.
In der wohl größten Insider-Affäre eines US-Hedgefonds aller Zeiten hatten die Behörden vor zwei Wochen Rajaratnam und fünf angebliche Komplizen festgenommen. Sie sollen durch vertrauliche Informationen unerlaubt Aktiengewinne von 20 Millionen Dollar eingestrichen haben.
Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe. Der in Sri Lanka geborene Rajaratnam ist gegen eine Kaution von 100 Millionen Dollar auf freiem Fuß. Seinen Hedgefonds Galleon Group löst er gerade auf. In den Skandal verwickelt sind unter anderem US-Topkonzerne wie der IT-Gigant IBM sowie die weltweit führenden Chipbauer Intel und AMD. Auch Aktien des Internet-Riesen Google sollen illegal gehandelt worden sein.