Gehältervergleich im Fußball Ein Job, zwei Welten

Nationalspielerinnen: Gehälter von mittleren Angestellten
Foto: KAI PFAFFENBACH/ REUTERSHamburg - Natürlich kennt fast jeder Bastian Schweinsteiger. Die meisten Deutschen haben den Namen des Mittelfeldspielers vom FC Bayern München schon einmal gehört. 87 Länderspiele absolvierte der 26-Jährige bislang und schoss dabei 21 Tore.
Auf der gleichen Position wie Schweinsteiger zaubert in der Frauen-Nationalmannschaft Kim Kulig. Sie lief immerhin schon 24-mal im Nationaltrikot auf. Nach der Weltmeisterschaft in Deutschland, die am Sonntag startet, werden es ein paar Spiele mehr sein.
Außer der gleichen Position in der Nationalmannschaft haben Schweinsteiger und Kulig bei ihrem Job wenig gemeinsam. Gravierend ist der Unterschied beim Einkommen. Rechnet man Gehalt und Werbeeinnahmen zusammen, verdient der eine schätzungsweise mehr als 13 Millionen Euro pro Jahr. Die andere muss sich dagegen mit geschätzten 60.000 Euro begnügen. Mit anderen Worten: Was Kulig in einem Jahr kassiert, erhält Schweinsteiger in rund anderthalb Tagen.
Männliche Multimillionäre, weibliche Normalverdiener - zwischen den Salären der Nationalspieler liegen nicht nur im Fall von Kulig und Schweinsteiger Welten. Während die Männer von ihrem Beruf durchweg sehr gut leben können, ist Fußball für die Spielerinnen eher ein ordentlich bezahltes Hobby denn ein Beruf, der dauerhaft ernährt.
Verwunderlich ist das nicht. Männer-Fußball ist in Deutschland etablierter, hat viel mehr Zuschauer, Werbeeinnahmen fallen üppiger aus, TV-Rechte werden zu höheren Preisen gehandelt. Entsprechend werden dort auch viel höhere Einkommen gezahlt. Und: Aufgrund ihrer Popularität können Schweinsteiger und Co. auch attraktivere Werbeverträge abschließen.
Wie groß ist das Gehaltsgefälle im Allgemeinen? Und wie sieht es mit den unterschiedlichen Verdiensten auf den einzelnen Positionen in den Nationalmannschaften aus? SPIEGEL ONLINE hat die Gehälter und Einnahmen aus Werbeverträgen abgeschätzt. Die Zahlen basieren auf Medienberichten und eigenen Recherchen.
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