US-Autokrise General Motors streicht fast 15.000 Stellen in Nordamerika

GM-Fabrik in Oshawa
Foto: CARLOS OSORIO/ REUTERSGeneral Motors wird die Autoproduktion in Nordamerika deutlich reduzieren und einige schlecht verkäufliche Modelle einstellen. Der größte US-Autobauer gab am Montag eine umfassendere Restrukturierung bekannt, um sich auf elektrifizierte und selbst fahrende Autos umzustellen.
Der Konzern werde demnach bis zu fünf Werke in Nordamerika stilllegen und 14.700 Stellen abbauen, das entspricht etwa 15 Prozent aller von GM in der Region Beschäftigten.
So könnte etwa ein Werk im kanadischen Oshawa mit etwa 2500 Beschäftigten geschlossen werden. Dort soll nach Aussagen der Gewerkschaft Unifor von 2020 an kein neues Modell mehr gebaut werden. Bis Ende 2020 sollten jährlich sechs Milliarden Dollar eingespart werden, kündigte der größte US-Autobauer an. Die Kosten sollen dabei um 4,5 Milliarden Dollar und Investitionen um 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr sinken.
Der Personalabbau soll mit der Streichung von 25 Prozent aller Führungsjobs einhergehen. Die milliardenschweren Restrukturierungskosten sollen über Kredit finanziert werden. "Wir passen die Kapazität der Realität am Markt an", erklärte GM-Chefin Mary Barra. Vorrang bei den Investitionen hätten Plattformen für die nächste Generation elektrischer Autos.
Hintergrund ist die stark sinkende Nachfrage nach Limousinen in den USA sowie steigende Kosten, etwa durch die von US-Präsident Donald Trump erlassenen höheren Importzölle auf Stahl. General-Motors-Aktien legten an der Börse um mehr als fünf Prozent zu.
Trump sagte zu Reportern, dass er nicht glücklich mit der Entscheidung GMs zur Stilllegung der Anlage sei. Er habe dies GM-Chefin Mary Barra mitgeteilt. Barra habe ihm versichert, dass die Maßnahme nichts mit den jüngst verhängten Schutzzöllen zu tun habe. Der Beschluss sei dagegen auf magere Absatzzahlen zurückzuführen. Trump riet ihr daraufhin nach eigenen Angaben, ein Auto auf den Markt zu bringen, das sich gut verkaufe.