Billigschokolade trägt zur Ausbeutung von Millionen Kindern in Afrika bei. Für Entwicklungsminister Gerd Müller ist deshalb klar: Wer es ernst meint mit der Solidarität sollte nur fair gehandelte Produkte kaufen.
Schokoladennikoläuse: Kakaobauern können von Erlösen nicht leben
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Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat vor den Feiertagen zum Kauf von fair produzierter Schokolade aufgerufen. "Damit wir unseren Kindern günstige Schokolade in den Nikolausstiefel stecken können, schuften weltweit 2,3 Millionen Mädchen und Jungen auf Kakaoplantagen", sagte Müller der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Denn der Einkaufspreis für Schokolade sei auf dem Weltmarkt so niedrig, dass die Familien davon nicht leben könnten.
"Deshalb mein Appell zur Weihnachtszeit: Greifen Sie zu nachhaltig und fair produzierten Schokoweihnachtsmännern und -nikoläusen", sagte der CSU-Politiker. In den nächsten Wochen würden allein 140 Millionen Schokonikoläuse produziert. "Wenn nur noch faire Schokonikoläuse gekauft würden, wäre das ein großes Zeichen der Solidarität, und es würden Millionen Euro direkt nach Westafrika an die Kakaobauern und ihre Familien fließen", sagte Müller.