Rosneft Russischer Ölkonzern will Altkanzler Schröder in Aufsichtsrat holen

Neuer Posten für Gerhard Schröder: Der Altkanzler soll beim russischen Ölkonzern Rosneft als unabhängiger Direktor einsteigen. Offenbar auf Wunsch von Moskau.
Gerhard Schröder

Gerhard Schröder

Foto: Federico Gambarini/ dpa

Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) soll in den Aufsichtsrat des halbstaatlichen russischen Ölkonzerns Rosneft einziehen. Diesen Vorschlag sieht ein Dekret des russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew vor, das auf der Homepage der russischen Regierung veröffentlicht wurde.

Die Rosneft-Aktionäre sollen Ende September über die Veränderungen in dem Gremium abstimmen, das bei dieser Gelegenheit von neun auf elf Mitglieder erweitert wird.

Unabhängiger Direktor

Für Schröder ist der Posten eines unabhängigen Direktors vorgesehen - neben Oleg Wjugin, Donald Humphrey und Matthias Warnig, die diese Funktion bereits im bisherigen Gremium ausüben. Als Vertreter des Staates sind Rosneft-Chef Igor Setschin, Kreml-Berater Andrej Belussow und Energieminister Alexander Nowak vorgesehen.

Der Rosneft-Konzern hat sich in den vergangenen 15 Jahren zu einem der größten Ölkonzerne weltweit entwickelt. Er wird zur Hälfte vom russischen Staat kontrolliert. Sowohl Rosneft-Chef Setschin als auch Altkanzler Schröder sind langjährige Freunde des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Die EU und die USA verhängten im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise Sanktionen, die auch den Rosneft-Konzern betreffen. Schröder sprach sich in der Vergangenheit gegen derartige Sanktionen aus.

Der 73-jährige Altkanzler ist bereits Vorsitzender des Aktionärsausschusses von Nord Stream, dem Betreiber einer Gas-Pipeline, die durch die Ostsee von Russland nach Deutschland führt.

sms/Reuters/dpa/AFP
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