Untreue-Vorwürfe in Österreich Staatsanwalt klagt Vertriebschef von Google Deutschland an

Google-Manager Stefan Tweraser: Bericht über Ärger mit der Justiz in Österreich
Foto: A2585LEONHARDT/ picture alliance / dpaWien - Der Vertriebschef von Google Deutschland, Stefan Tweraser, wird einem Bericht zufolge in Österreich wegen Untreue angeklagt. Laut dem Online-Portal format.at geht es um Vorwürfe aus Twerasers Zeit als Marketingchef der Telekom Austria. Das Online-Portal berichtete unter Berufung auf die Anklageschrift, die Wiener Staatsanwaltschaft habe gegen den heutigen Google-Manager und drei weitere Männer eine "Hauptverhandlung vor dem Landesgericht für Strafsachen Wien" beantragt.
Laut der 16-seitigen Anklageschrift vom 4. Dezember 2012 werde Tweraser vorgeworfen, er habe mithilfe der Werbeagentur Euro-RSCG mehr als eine halbe Million Euro von der Telekom Austria in die eigene Tasche geschleust. Zwei weitere Mitbeschuldigte sind demnach ehemalige Manager der Agentur Euro-RSCG, die heute Havas Worldwide heißt.
Google wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. "Wir kommentieren generell keine privaten Angelegenheiten unserer Mitarbeiter", teilte ein Sprecher mit. Eine Anfrage an Tweraser per E-Mail blieb am Freitag zunächst unbeantwortet. Auch die Staatsanwaltschaft und das Landesgericht in Wien waren für Stellungnahmen nicht erreichbar.
Tweraser zeigt laut Bericht Reue
Laut format.at berichtete ein früherer Telekom-Austria-Manager, er habe sich mit Tweraser auf eine zusätzliche Zahlung von zwei Jahresgehältern geeinigt, als dieser 2007 seinen Vertrag als Marketingchef der Telekom-Austria auflöste. Die freiwillige Treueprämie habe Tweraser offiziell nicht zugestanden und sollte deshalb "über eine Drittfirma, nämlich die Euro-RSCG" fließen, schreibt das Online-Portal.
Die Agentur managte demnach damals den 2,5 Millionen Euro schweren Telekom-Etat. Der Telekom wurde demnach im Juli 2007 von der Agentur eine Scheinrechnung über 585.600 Euro gestellt.
Tweraser wiederum habe nach seinem Ausscheiden bei der Telekom im Namen seiner Gekko Beratungs Gmbh "drei Teilrechnungen an die Euro RSCG" gestellt. Insgesamt habe er dabei 585.600 Euro verlangt. Laut format.at handelte es sich dabei um Scheinrechnungen ohne Gegenleistung. Dem Bericht zufolge zeigt Tweraser Reue und will das Geld zurückzahlen.