Investitionsstopp Griechenlands Goldtraum droht zu platzen

Goldbarren (Symbolbild)
Foto: UNKNOWN/ APDie griechische Regierung umgarnt internationale Geldgeber. Doch Investitionen in Griechenland bergen auch politische Risiken. Diese Erfahrung macht gerade der kanadische Goldkonzern Eldorado. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bislang 2,5 Milliarden Dollar in mehrere Goldminen in Griechenland investiert und beschäftigt 2400 Mitarbeiter.
Nun hat der Konzern allerdings öffentlich verkündet, ab dem 22. September alle Grabungs- und Ausbauarbeiten in der nordgriechischen Region Chalkidiki auszusetzen. Alle weiteren Investitionen lägen auf Eis, teilte Eldorado mit. Das Unternehmen protestiert mit dem Schritt gegen bürokratische Hemmnisse. Eldorado Gold begründete seine Entscheidung mit "Verspätungen der griechischen Regierung bei der Ausgabe von Lizenzen". Aus diesem Grund könne das Unternehmen nur noch Arbeiten durchführen, die die Wartung der vorhandenen Anlagen und den Umweltschutz betreffen, hieß es weiter.

Tsipras' Dilemma: Arbeitsplätze gegen Umweltzerstörung
Die Ankündigung ist ein Rückschlag für Griechenlands Ambitionen, eine wichtige Rolle auf dem globalen Goldmarkt zu spielen. Ursprünglichen Prognosen zufolge sollte Eldorado helfen, Griechenlands Goldförderung zu vervielfachen. Das Ziel lautete, mit geschätzten zwölf Tonnen pro Jahr in die Riege der größten Goldproduzenten Europas vorzustoßen. Umweltschützer warnten hingegen vor dem Projekt (einen ausführlichen Report finden Sie hier: Der Streit ums große Gold).
Der Ärger in Chalkidiki dauert seit dem Start der Links-Rechts-Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras Anfang 2015 an. Tsipras Regierung hatte zunächst den weiteren Ausbau der Goldminen nahe Skouries auf der Touristenhalbinsel Chalkidiki gestoppt und angekündigt, sie werde das gesamte Projekt überdenken. Eldorado Gold hatte aus diesem Grund bereits 2016 die Arbeiten vorübergehend eingestellt.
Unter dem Druck von Gerichtsentscheidungen, die dem kanadischen Unternehmen recht gaben, änderte die Regierung ihre Politik und erteilte einige Baugenehmigungen. In den vergangenen Monaten gab es aber wieder Hindernisse. Die Regierung in Athen reagierte zunächst nicht auf die Erklärung des kanadischen Unternehmens.