Reaktion auf russischen Angriff Großbritannien friert Vermögen von Abramowitsch ein

Roman Abramowitsch (Archivbild): Dank russischer Energie einer der reichsten Menschen der Welt
Foto: BPI / Shutterstock / IMAGOGroßbritannien hat angesichts der weiteren Eskalation des Kriegs in der Ukraine die Vermögenswerte von sieben russischen Geschäftsleuten eingefroren. Unter den betroffenen Superreichen ist auch der Eigentümer des FC Chelsea, Roman Abramowitsch.
Abramowitsch hatte vergangene Woche angekündigt, den Fußballklub verkaufen zu wollen . Chelsea dürfe weiter Spiele austragen, die Lizenz werde ständig überprüft, hatte die britische Regierung erklärt. Zuletzt hieß es, sie wolle Chelsea eine Sonderlizenz erteilen, um dem Klub den Spielbetrieb, die Bezahlung des Personals und den Besuch der Spiele zu ermöglichen. Der 55-jährige Abramowitsch wurde zu einem der reichsten Menschen der Welt dank russischer Staatsaufträge im Energiesektor.
Es geht um kollektives Nettovermögen von 15 Milliarden Pfund
»Es kann keine sicheren Häfen für diejenigen geben, die Putins bösartigen Angriff auf die Ukraine unterstützt haben«, begründete der britische Premierminister Boris Johnson die abermaligen Strafmaßnahmen. »Die heutigen Sanktionen sind der jüngste Schritt der britischen Unterstützung für das ukrainische Volk.«
Zu den weiteren von den Sanktionen betroffenen Geschäftsleuten zählen einer Regierungsmitteilung zufolge:
Oleg Deripaska, der Anteile an der En+ Group hält. Die En+-Gruppe kontrolliert den Aluminiumriesen Rusal
Dmitri Lebedew, Vorsitzender der Bank Rossiya
Alexej Miller, Chef des Energiekonzerns Gazprom
Nikolai Tokarew, Präsident der staatlichen russischen Pipelinegesellschaft Transneft
Igor Setschin, Chef des staatlichen Ölkonzerns Rosneft und
Andrey Kostin, Vorstandschef der VTB Bank.
Die Betroffenen wurden britischen Angaben zufolge wegen ihrer Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin auf die Sanktionsliste gesetzt. Sie sollen ein kollektives Nettovermögen von 15 Milliarden Pfund besitzen. Premier Johnson sagte: »Wir werden rücksichtslos gegen diejenigen vorgehen, die das Töten von Zivilisten, die Zerstörung von Krankenhäusern und die illegale Besetzung souveräner Verbündeter ermöglichen.«
Die Forderungen nach Maßnahmen gegen Abramowitsch und andere russische Oligarchen waren zuletzt immer lauter geworden. In Großbritannien, lange ein Anziehungsort für kremltreue Superreiche , wurde kritisiert, dass Johnsons Regierung im Vergleich zur Europäischen Union und den USA nicht schnell genug gehandelt habe.
Allerdings gelang es einigen Oligarchen auch in der EU noch, Vermögenswerte in andere Länder zu transferieren.