Die Bundesrepublik macht einen großen Schritt auf dem Weg zur Ökonation: Im ersten Halbjahr 2011 stammten mehr als 20 Prozent des gewonnenen Stroms aus grüner Energie - so viel wie nie. Laut einer Umfrage steht die Mehrheit der Bürger hinter der Energiewende.
Windräder bei Nauen: Bundesbürger hoffen auf guten Klimaeffekt
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Berlin - Es ist eine Meldung, wie sie die Bundesregierung bestellt haben könnte: Passend zum Jahr der
Energiewende machen Windkraft und Sonnenstrom erstmals mehr als 20 Prozent an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland aus. Nach ersten Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) deckte der grüne Strom im ersten Halbjahr mit 57,3 Milliarden Kilowattstunden etwa 20,8 Prozent des deutschen Strombedarfs - und damit so viel wie nie. Im ersten Halbjahr 2010 waren es noch 18,3 Prozent.
Vor allem die Windkraft trägt in großem Stil zur Ökowende bei. In den ersten sechs Monaten stammte die Stromproduktion den Verbandsangaben zufolge von diesen Energieträgern:
Einer aktuellen Umfrage zufolge tragen die Bundesbürger die Wende mit. So halten 94 Prozent den Ausbau der erneuerbaren Energien für wichtig oder sehr wichtig. 65 Prozent seien dafür auch bereit, Ökostrom-Anlagen in der Nachbarschaft mitzutragen, ergab eine Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Agentur für erneuerbare Energien.
Als Gründe für den hohen Zuspruch zu Ökoenergien nennen vier von fünf Deutschen den Klimaschutz und bessere Zukunftsmöglichkeiten für kommende Generationen, gefolgt von Argumenten wie Beteiligung an der Energieversorgung über Solar- und Windparks und Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten.
Laut TNS Infratest halten 79 Prozent der Befragten die derzeitige Ökostromumlage von 3,5 Cent pro Kilowattstunde, die die Bürger über den Strompreis mitbezahlen müssen, für "angemessen" oder sogar für "zu niedrig", nur 15 Prozent schätzen sie als "zu hoch" ein. "Den meisten Bürgern ist offensichtlich sehr gut bewusst, welchen Mehrwert die erneuerbaren Energien mit sich bringen. Sie akzeptieren sie deshalb auch bereitwillig vor der eigenen Haustür", sagte der Geschäftsführer der Agentur für erneuerbare Energien, Philipp Vohrer.
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In der Praxis aber gibt es in Deutschland weiterhin vielerorts Proteste gegen Erneuerbare-Energien-Projekte, besonders aber gegen den notwendigen Netzausbau und neue Pumpspeicherkraftwerke zur Speicherung überschüssigen Ökostroms.