Reaktionen auf Kahlschlag bei Gruner + Jahr »Verheerender Aderlass für Hamburg«

Arbeitnehmervertreter und Politiker kritisieren die Sparpläne für den Traditionsverlag Gruner + Jahr massiv. DJV-Chef Frank Überall wirft dem Bertelsmann-Konzern »gewissenlose Profitmaximierung« vor.
Mitarbeitende von Gruner + Jahr protestieren auf dem Hamburger Rathausmarkt

Mitarbeitende von Gruner + Jahr protestieren auf dem Hamburger Rathausmarkt

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Jonas Walzberg / dpa

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gruner + Jahr ist es ein schwarzer Tag: Nachdem der Bertelsmann-Konzern angekündigt hat, dass bei dem Hamburger Traditionshaus 23 Zeitschriften eingestellt werden und Hunderte Jobs wegfallen sollen,  üben Gewerkschaften und Politik deutliche Kritik am Vorgehen des Konzerns.

Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda (SPD) sagte vor protestierenden Verlagsmitarbeitenden am Rathaus, das sei ein Tag, der ihn sehr betroffen mache. Zugleich bekräftigte er, dass die Politik sich weiter starkmachen wolle für den Medienstandort Hamburg. Verlagsmitarbeitende übergaben dem Politiker eine Unterschriftenliste gegen Arbeitsplatzabbau.

Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda vor protestierenden Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern

Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda vor protestierenden Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern

Foto: Jonas Walzberg / dpa

Die Gewerkschaft Ver.di sprach zu den RTL-Plänen von einer »Zerschlagung« und von »fehlgeleiteter Strategie«. »Aus Unfähigkeit, ein profitables und europaweit beachtetes Zeitschriftenhaus in die digitale Transformation zu führen, zerschlägt #Bertelsmann nun den Magazinverlag #RTL«, schreibt Ver.di auf Twitter und regt an, »in Hamburg nach Alternativen für dieses vom #Bertelsmann-Konzern angerichtete Desaster zu suchen«.

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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisierte einen »verheerenden Aderlass für den renommierten Medienstandort Hamburg«. Das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr zählte jahrzehntelang zu den mächtigsten Medienhäusern in Europa. »Diese Entscheidung ist durch nichts begründet als durch gewissenlose Profitmaximierung«, wird DJV-Bundesvorstand Frank Überall zitiert.

Transparenzhinweis: Der RTL-Mutterkonzern Bertelsmann ist indirekt mit 25,5 Prozent am SPIEGEL beteiligt.

sak/dpa
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