Börsengang des Haferdrink-Herstellers Oatly-Aktie startet durch

Oatly-Werbung auf einem Festival
Foto: Adam KlingetegDer schwedische Hafergetränke-Hersteller Oatly ist bei seinem Börsendebüt an der New Yorker Nasdaq auf großes Anlegerinteresse gestoßen. Der erste Kurs der Aktien lag am Donnerstag bei gut 22 US-Dollar: ein Aufschlag von rund 30 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis.
Das Unternehmen mit Sitz in Malmö erlöste beim Börsengang rund 1,4 Milliarden Dollar (rund 1,2 Milliarden Euro) – und wurde dabei von Investoren mit insgesamt rund 10 Milliarden Dollar bewertet. Schon dies entsprach in etwa der Marktkapitalisierung der Commerzbank.
Oatly ist der größte Haferdrinkhersteller der Welt und profitiert davon, dass immer mehr Menschen Ersatz für Kuhmilch kaufen. In den USA wurden laut dem Marktforschungshaus Nielsen im vergangenen Jahr Haferdrinks im Wert von 304 Millionen Dollar verkauft, das entspricht einem Anstieg von 131 Prozent gegenüber 2019.
Oatly kooperiert unter anderem mit der weltgrößten Café-Kette Starbucks. Mittlerweile bietet das Unternehmen auch andere Produkte wie Joghurt und Eiscreme an.
Wegen einer aggressiven Werbekampagne geriet es zeitweise mit der schwedischen Milch- und Landwirtschaft aneinander. Oatly ließ plakatieren, Kunden in Schweden sollten »Milch wegkippen«. Schwedische Zeitungen bezeichneten den Konflikt als »Milchkrieg«, und dieser landete vor Gericht: Die Milchbranche in Schweden ließ Oatly verbieten, tierische Milch in der Werbung so aggressiv anzugehen.

Oatly-Investorin: Oprah Winfrey
Foto: Caitlin Ochs / REUTERSZu den prominenten Investoren der Firma gehören die Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey aus den USA, die Schauspielerin Natalie Portman, aber auch der umstrittene Investmentfonds Blackstone. Oatly gesellt sich an der Börse von New York zum Fleischersatzhersteller Beyond Meat. Das Unternehmen war im Mai 2019 an die Börse gegangen, seither hat sich der Aktienkurs in etwa vervierfacht.