Hauptstadtflughafen Mehdorn erwägt stufenweise Öffnung

Bauarbeiter am Flughafen Berlin Brandenburg: Eröffnung schon viermal verschoben
Foto: Patrick Pleul/ dpaSchönefeld - Wenn es nach seinem Chef geht, könnte der neue Hauptstadtflughafen auch stufenweise in Betrieb gehen. "Es gibt immer sieben Wege, die nach Rom führen", sagte Hartmut Mehdorn am Freitag in Schönefeld. "Wir denken über alles nach." Einen Beschluss über eine Teilinbetriebnahme gebe es aber nicht, hob der Geschäftsführer der Flughafengesellschaft hervor. Oberstes Ziel sei es, den Flughafen zügig fertigzustellen. Dafür gibt es noch keinen Termin. Vor der geplatzten Eröffnung im Juni 2012 war geplant, in einer Nacht von Tegel und Schönefeld zum Neubau umzuziehen und die Altflughäfen in den Monaten danach komplett zu schließen.
Die Eröffnung des Hauptstadtflughafens wurde schon viermal verschoben, doch mit den ewigen Verzögerungen soll nun Schluss sein. Der neue BER-Chef Mehdorn hat ein Beschleunigungsprogramm namens Sprint aufgelegt. Das Ziel ist, alle Prozesse, darunter Restbauarbeiten und den Probebetrieb, bis zur Flughafeneröffnung zu bündeln und den Flughafen so schnell wie möglich zu eröffnen.
Auch Äußerungen von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) lassen auf einen Kurswechsel schließen. Der Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft deutete an, sich gegen eine etwas längere Öffnung des Flughafens Tegel nicht zu sperren.
"Jede Hauptstadt der Welt hat mindestens zwei Airports"
Mehdorn fordert seit seinem Amtsantritt, den Flughafen Tegel dauerhaft offen zu halten. "Eigentlich hat jede Hauptstadt dieser Welt mindestens zwei Airports", sagte er. Bislang ist festgelegt, dass Tegel spätestens sechs Monate nach der Eröffnung des Hauptstadtflughafens schließen muss. Auf die Frage nach einer Verlängerung über das halbe Jahr hinaus sagte Platzeck: "Wir werden über ein, zwei, drei Monate miteinander reden müssen, können, vielleicht - das wird die Zeit zeigen."
"Wenn wir eine Hilfestellung brauchen, um zu einem sinnvollen Eröffnungstermin und Eröffnungsprozedere zu kommen für Schönefeld, dann werden wir alles ausschöpfen, was möglich ist und geht", ergänzte Platzeck. Aus wirtschaftlichen und rechtlichen Gründen könne er es sich aber weiterhin nicht vorstellen, Tegel dauerhaft parallel zum neuen Flughafen weiter zu betreiben.