Deutscher Waffenhersteller Heckler & Koch erzielt 2022 Rekordgewinn

Sturmgewehre, Pistolen und Granatwerfer: Für den Rüstungskonzern Heckler & Koch lief das vergangene Jahr gut. Das Unternehmen steigerte seinen Gewinn um 132 Prozent – auch 2023 sind die Auftragsbücher gefüllt.
Firmenzentrale des Waffenherstellers Heckler & Koch in Baden-Württemberg (Bild von 2020)

Firmenzentrale des Waffenherstellers Heckler & Koch in Baden-Württemberg (Bild von 2020)

Foto: Wolf von Dewitz / dpa

Der Waffenhersteller Heckler & Koch hat 2022 so gut verdient wie noch nie. Der Gewinn legte unter dem Strich um 132 Prozent auf 50,6 Millionen Euro zu, wie Vorstandschef Jens Bodo Koch in Oberndorf in Baden-Württemberg mitteilte.

2022 habe man zwei große Militäraufträge aus den USA abgearbeitet. Aber auch in Europa sei die Nachfrage der Sicherheitskräfte hoch gewesen. Währungseffekte spielten zugleich auch eine Rolle. Der Dollarkurs wirkte sich positiv auf das Ergebnis aus.

Heckler & Koch ist der größte deutsche Hersteller von sogenannten Kleinwaffen – damit gemeint sind Waffen, die man allein tragen kann, also Sturmgewehre, Maschinengewehre, Pistolen und Granatwerfer. Zu den Konkurrenten gehören neben C. G. Haenel aus Thüringen Beretta aus Italien, Sig Sauer aus den USA, FN Herstal aus Belgien und das tschechische Unternehmen CZG, das 2021 die US-Firma Colt übernahm.

Schuldenstand sinkt

Der Umsatz von Heckler & Koch stieg im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent auf 305,1 Millionen an. Koch wagte keine konkrete Prognose für die Zukunft. Der Vorstandschef betonte aber: »Für 2023 erwarten wir einen Umsatz auf dem Niveau von 2022. Aber es werden sich die gestiegenen Rohstoffpreise und Kosten für die Energie entsprechend auswirken.« Die Auftragsbücher seien gut gefüllt.

Heckler & Koch hatte vor einigen Jahren noch mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen – der Schuldenberg war hoch. Doch die Lage besserte sich zusehends. Die Verschuldung betrug Ende des Jahres noch 110 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 244 Millionen Euro.

Bereits zum ersten Halbjahr des vergangenen Jahres konnte das Unternehmen deutlich mehr Geschäft machen und den Gewinn steigern. Wie auch bei anderen Waffenherstellern sorgten die Folgen des Ukrainekriegs für zusätzliche Bestellungen bei der Schwarzwälder Firma. Bestandskunden aus Nord- und Osteuropa hätten seit Februar nachbestellt, hatte Koch damals gesagt, ohne Ländernamen zu nennen. Kriegsbedingte Nachbestellungen waren in den Halbjahreszahlen noch nicht enthalten.

ani/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten